Wenn du schon länger mit deinem Fahrrad unterwegs bist oder nach einem langen Winter endlich wieder in die Radsaison starten willst oder eine Radreise antreten willst, solltest du eine Fahrrad-Inspektion durchführen oder in einer Werkstatt durchführen lassen. Mit einer umfassenden Fahrrad-Inspektion kannst du einerseits die Lebensdauer deine Bikes erhöhen und sorgt andererseits für Verkehrssicherheit.
Welche Vorteile ein Fahrrad Check-up noch hat, wann er wichtig ist und wie du ihn selber durchführst, haben wir nachfolgend für dich zusammengefasst.
Warum einen regelmäßigen Fahrrad Check-up durchführen?
Viele Teile eines Fahrrads gehören zu den sogenannten Verschleißteilen. Mit jeder Fahrt nutzen sich die Bauteile ab und müssen somit nach einer gewissen Zeit erneuert werden, damit deren Funktionstüchtigkeit erhalten bleibt. Neben dem natürlichen Verschleiß wirken zahlreiche Umwelteinflüsse auf das Rad, wie die Witterung oder auch Ablagerungen von Staub und Schmutz. Umso wichtiger ist es daher, eine regelmäßige Fahrrad-Inspektion durchzuführen bzw. durchführen zu lassen.
Mit einer Fahrrad-Inspektion erkennst du rechtzeitig Mängel, stellst die Funktionalität sicher, erhöhst die Sicherheit beim Fahren und sorgst bei deinem Fahrrad für eine erhöhte Lebensdauer, wodurch Geld gespart wird und dir dein Fahrrad langfristig erhalten bleibt. Es gibt also viele gute Gründe für einen Fahrrad Check-up.
Wann sollte man eine Fahrrad-Inspektion durchführen?
Grundsätzlich richten sich die Intervalle einer Fahrrad-Inspektion danach, wie häufig das Fahrrad benutzt wird. Als Faustregel gilt: spätestens nach 2.000 Kilometern oder mindestens einmal im Jahr. Fährst du ganzjährig mit dem Rad zur Arbeit, profitierst du von einer zusätzlich kleineren Überprüfung, die sich im Frühjahr anbietet, nachdem die umfangreiche Fahrrad-Inspektion im Herbst erfolgt ist. Hast du dir kürzlich ein neues Bike gegönnt, so solltest du den ersten Fahrrad-Check nach 300 gefahrenen Kilometern oder spätestens nach sechs Monaten durchführen lassen. Wer sein Rad eingewintert hat, sollte seinen Drahtesel auf jeden Fall vor dem Start in die Radsaison einer Fahrrad-Inspektion unterziehen.
Was gehört zum Fahrrad-Check?
Nun weißt du, warum eine Fahrrad-Inspektion wichtig ist und wann du sie im Idealfall durchführen solltest. Was aber gehört zu einem standesgemäßen Fahrrad Check-up dazu? Genau das verraten wir dir nachfolgend.
- Fahrrad reinigen
Eine gute Fahrrad-Inspektion beginnt mit einer gründlichen Reinigung. Befreie dein Rad mit Wasser und einem neutralen Reiniger von Staub und Straßenschmutz. Dabei kannst du gleich nach kleineren Schäden, Rissen oder Verformungen Ausschau halten. Bei größeren Mängeln ist der Besuch einer Fahrradwerkstatt anzuraten.
- Rahmen und Gabel inspizieren
Rahmen und Federgabel lassen sich ebenso schonend mit einem Reiniger säubern. Eine Politur bringt den Glanz zurück. Hat sich Rost gebildet und hast du Risse bei der Fahrrad-Inspektion festgestellt, solltest du Rahmen und Gabel von einem Profi austauschen lassen.
- Fahrradkette schmieren oder wechseln
Zunächst befreist du die Kette von altem Fett und Verschmutzungen. Beim Fahrradkette reinigen können Hausmittel verwendet werden. Danach steht bei der Fahrrad-Inspektion das Ölen der Kette an, was für Geschmeidigkeit sorgt. Überschüssiges Öl entfernst du einfach mit einem Lappen. Nachspannen ist dann wichtig, wenn die Kette durchhängt oder sich löst. Weist deine Kette Rost auf, solltest du sie ebenso austauschen.
- Reifendruck prüfen
Mit aufgepumpten Reifen steigt nicht nur wieder die Fahrfreude – du beugst mit dem richtigen Reifendruck deines Fahrrads zudem einem schnellen Verschleiß vor. Ferner sinkt die Gefahr mit der Fahrrad-Inspektion, dass du plötzlich mit einem platten Reifen liegenbleibst. Kontrolliere die Reifen auf mögliche Schäden und pumpe sie auf maximal 4 bar auf, wenn du vorwiegend auf der Straße unterwegs bist. Sofern die Reifen sehr porös oder stark abgefahren sind, gilt auch hier, besser vorausschauend wechseln, als die Nachsicht zu haben.
- Bremsen kontrollieren
Eine funktionstüchtige Bremsanlage ist das A und O beim sicheren Fahrradfahren. Bei der Fahrrad-Inspektion solltest du diese daher umfassend kontrollieren. Prüfe die Funktionsfähigkeit, begutachte die Bremsbeläge und Bremsscheiben hinsichtlich Verschleißes und sieh dir die Bremsleitungen sowie Bremszüge an und stelle sicher, dass diese nicht durch Knicke beschädigt sind. Bei Hydraulikbremsen solltest du im Rahmen der Fahrrad-Inspektion Dichtigkeit und Druckpunkt prüfen und Rollenbremsen nachschmieren.
- Lichtanlage prüfen
Zwar ist eine fest installierte Lichtanlage mit Dynamo heute nicht mehr vorgeschrieben, allerdings bedarf es dennoch einer entsprechenden Ausstattung mit Vorder- und Rücklicht, alternativ zum Aufstecken, und Reflektoren, die vorne, hinten, an den Pedalen und an den Speichen befestigt sein müssen. Kontrolliere bei der Fahrrad-Inspektion die Batterien oder Akkus der mobilen Leuchten oder, im Falle einer festen Installation, die Kabel- und Steckverbindungen. Alle Reflektoren sollten zudem StVZO-konform montiert sein.
- Sattel einstellen
Widme dich nun beim Fahrrad Check-up deinem „Cockpit“. Stelle sicher, dass beim Sattel alle Schrauben festsitzen. Gegebenenfalls ziehst du sie mit einem Drehmomentschlüssel nach. Gleiches gilt bei der Sattelstützenklemmung. Wirf ebenso einen Blick auf die Polsterung, den Bezug und das Gestell. Bei gravierenden Schäden ist ein Austausch anzuraten. Das erhöht direkt den Fahrkomfort und sorgt für ergonomisches Sitzen.
- Schaltung testen
Die Schaltung sollte schleiffrei sein und du solltest ohne Springen die Gänge wechseln können. Um die Schaltleistung zu kontrollieren, schaltest du bei der Fahrrad-Inspektion einmal alle Gangkombinationen bei einer Probefahrt durch. Hakt es, kannst du bei einer Nabenschaltung die Stellschrauben am Schalthebel nachstellen. Hast du eine Kettenschaltung, benötigst du für das Einstellen fundierteres Fachwissen und ein gewisses handwerkliches Geschick. Im Zweifelsfall solltest du dir Hilfe von einem Profi einer Fahrradwerkstatt holen.
- Zubehör nicht vergessen
Auch oft in Vergessenheit geratene Zubehörteile sind bei einer Fahrrad-Inspektion wichtig. Schau dir dazu Gepäckträger, Schutzbleche und Seitenständer an. Diese sollten gleichermaßen frei von Mängeln und funktionstüchtig sein.
Tipp: Für ein großes Fahrrad Check-up kann sich der Gang in eine Fahrradwerkstatt lohnen. Kleine Fahrrad-Inspektionen kannst du problemlos selbst durchführen. Wichtig: Führe in jedem Fall eine Fahrrad-Inspektion vor einer mehrtägigen Fahrradreise durch.