Altes bzw. historisches Fahrradbild aus 1916

Launer-Reisen ist im Besitz von einmaligen historischen und alten Fahrradbildern. Historische Fahrräder werden heute oft als Sammlerobjekte gesehen. Die ältesten Fahrradbilder aus der Sammlung von Launer-Reisen gehen bis in den Jugendstil zurück. Aus dem Jahr 1905 haben wir ein Foto mit einer Fahrradbraut. Dieses Foto hier mit den 4 Damen stammt aus dem Jahr 1916. 

Tauchen Sie mit uns die Welt des Fahrrads ein. Reisen mit dem Fahrrad und insbesondere das Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmittel ist aktueller denn je. Um so mehr freut es uns, Ihnen und Euch wunderschöne Aufnahmen und Geschichten von Fahrradtouren und Menschen zu erzählen, die vor über 100 Jahren auf das Fortbewegungsmittel Fahrrad angewiesen waren. Schauen Sie immer wieder bei uns vorbei. Denn unsere historische Fahrradbilder-Sammlung ist riesig. Und wir werden diese in den kommenden Monaten und Jahren Ihnen zeigen. Wir freuen uns auch über Ihre Kommentare. Vielleicht haben Sie ja selber eine alte Fahrradgeschichte, die wir hier veröffentlichen dürfen.  

Unsere Geschichten sind teilweise von unseren Eltern noch erzählt, teilweise aber auch recherchiert und mit Phantasie aus der alten Zeit zusammengeschrieben und erdacht. 

Jetzt wünschen wir Ihnen viel Freude an unserer historischen Radbilder-Sammlung. Natürlich sind wir stolz als einer der größten Radreiseveranstalter in Deutschland im Besitz von originalen historischen Radbildern zu sein. 

An dieser einzigartigen Sammlung von alten Fahrradbildern möchten wir unsere Kunden und alle Menschen, die Freude am Radfahren haben, teilhaben lassen. Wir wünschen Ihnen viel Freude an unseren Geschichten. 

Ihre Firma Launer-Reisen
Radreisen in Europa und weltweit
und Ihre Familie Launer  

Anna die Fahrradbraut - 1905

Eine Fahrradbraut im Jugendstilzeitalter

Auf diesem historischen Fahrradbild aus dem Jahr 1905, welches eines unserer ältesten historischen Aufnahmen ist, können Sie unsere Braut Anna sehen.  

Anna lebte in der Zeit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Wir schätzen, dass die junge Frau im Jahre 1885 geboren wurde. In ihren jungen Jahren von vielleicht 20 Jahren ist Sie dem Bund der Ehe eingegangen. Um zur Hochzeit zu gelangen hat sie oder auch der Brautvater ihr Fahrrad geschmückt. Mit dem ist dann Anna zu Ihrer eigenen Hochzeit gefahren. 

Sie sehen eine stolze Frau. Die Gesellschaft war um 1900 in Europa in einem Umbruch. Vor allem in der feinen Gesellschaft wurde das 3K (Küche, Kinder, Kirche) unterbrochen. Die Frauen wurden zunehmend selbstbewusster. Ja sie strebten das “volle Bürgerrecht” an. Sie wollten mehr Freiheiten haben, sie wollten Arbeiten gehen und mehr Zugang zu Bildung haben. 

Im Jugendstil galt es auch die Menschen und die Umwelt miteinander zu vereinen. Das Ziel Kunst und Ästhetik mit in das Leben zu integrieren, war ein Teil der Freiheit. Der Wandel der Frau zeigte auch den Weggang von einer Agrargesellschaft zu einer Industriegesellschaft. 

Unsere hübsche Anna zeigt mit ihrem Damenrad, was ebenso nicht selbstverständlich war, denn zur damaligen Zeit wurden vorwiegend Herrenräder mit Querstange gebaut, dass Sie Eigentümerin eben eines solchen Fahrrades war. 

Altes bzw. historisches Fahrradbild aus 1916

Wir schreiben das Jahr 1916, mitten in der deutschen Kaiserzeit – einer Ära, geprägt von Glanz und Tradition. Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, regierte das Land seit 1888.

Die vier Damen auf den Rädern: Gertrud, Ilse, Elfriede und Irmgard ….könnten sich darüber unterhalten haben – wie und wo man am Wochenende einen Ball oder ein größeres Dinner organisiert. Dies besprechen sie auf einer gemeinsamen Radtour von der Stadt hinaus aufs Land bzw. in den Wald. Unsere Damen gehören sicher dem Großbürgertum an, da sie sehr elegant gekleidet sind und Hut tragen. Die dezente Kleidung zeugt von Stil und Anstand – und von einem Leben, das von Komfort und Privilegien geprägt war. 

In der deutschen Kaiserzeit war die Rolle der Frau noch klar umrissen: Im Idealbild der bürgerlichen Familie war sie für Heim, Kindererziehung und den Empfang von Gästen zuständig. Vor allem im Großbürgertum führte sie ein behütetes, oft reiches und privilegiertes Leben. Im Gegenzug war es ihre Aufgabe, an der Seite ihres Gatten zu repräsentieren, Salons, Dinner und Bälle zu organisieren und die Gäste des Hauses mit kultiviertem Gespräch und Hausmusik zu unterhalten. 

Die Sonne scheint durch die Baumwipfel, während sie auf schmalen Pfaden hinaus aus der Stadt, hinein in die freie Natur fahren. Vielleicht genießen Sie sie die frische Luft, das Vogelgezwitscher und die Freiheit, die diese Tour ihnen bietet – auch wenn die Fahrräder mehr als ein Accessoire sind als ein alltägliches Fortbewegungsmittel.

Quelle: zum Teil aus wissenschaft.de – Kaiserreich Bildpostkarten verraten das Frauenbild  

Die Postkarte trägt den Namen: Heinrich posiert stolz neben seinem Fahrrad mit Korb und Karbidlampe - 1912

Fahrradpostkarte aus Holland

Die sehr hübsche Stadt Amersfoort liegt in der Mitte der Niederlande zwischen Amsterdam und Utrecht. Schon im Jahr 1259 erhielt Amersfoort dank seiner Größe die Stadtrechte, dennoch zählt die Stadt nur rund ca. 160.000 Einwohner. 

Sicherlich war Heinrich gerade beim Einkaufen. Er hat eine Flasche Wein in der Hand, die er bestimmt am Abend mit seiner Freundin kredenzen wollte. Er war bestimmt ein stolzer Handwerker, der sein Foto nicht mal nebenan „knipsen“ hat lassen, sondern dafür in ein Fotostudio ging, damit das Bild auch gut werde.  

Sein Fahrrad könnte eine Burgers sein. Der Überlieferung zufolge kaufte der Schmied Henricus Burgers aus Deventer 1869 von einem durchreisenden Amsterdamer Velozipedhändler ein importiertes Veloziped. Burgers erkannte offenbar, dass ein solches Gefährt Zukunft haben könnte, und gründete daraufhin eine Fahrradfabrik. Diese erste niederländische Fahrradfabrik dürfte nach heutigen Maßstäben eher eine größere Werkstatt gewesen sein, aber dennoch: Burgers war unzweifelhaft der erste niederländische Fahrradproduzent, und in dem Unternehmen, das seinen Namen trug, sollten im Laufe seiner Geschichte alle Fahrradtypen, vom Veloziped über das Hochrad bis hin zum modernen Stadtrad der frühen 1960er-Jahre, hergestellt werden. 

Quelle: rijwiel.net/hollradd.htm 

Die schöne Karbidlampe an seinem Fahrrad ist sicherlich ein Prunkstück, zumal ein Fahrradfahrer bei Nacht früher nicht unterwegs war. Mit den Karbidlampen war auch das möglich, wenn auch nur äußerst schwach. Thomas Willson war ein kanadischer Erfinder, der bereits im Jahre 1895 die ersten Karbidlampen produzierte. Diese wurden nicht nur an Fahrrädern angebaut. An Autos (also Oldtimern) aber auch an Häusern sogar Leuchttürmen usw. wurden diese Lampen zur Beleuchtung angebracht. Und wenn man bedenkt, dass Karbidlampen schon ein kompliziertes Beleuchtungsmittel waren in dem Wasser und Calciumcarbid in einer chemischen Reaktion zu Acetylen, einem leichten brennbaren Gas wurden, das dann letztendlich das Licht erzeugte, vermag man in den späteren Jahren froh gewesen sein, als das elektrische Licht, nicht nur auf dem Fahrrad, Einzug nahm. 

1927 Radausfahrt einer jungen Dame nach Karlsfeld an die Würm im Landkreis Dachau

Radtour 1927 an die Würm

Unsere junge sportliche Frau – wir nennen Sie Margarete ist mit Ihrem schönen Damenfahrrad von Dachau aus nach Karlsfeld an die Würm zum Baden gefahren. Stolz zeigt sie sich mit Rad und Badeanzug. Das Bild trägt den Titel: „Karlsfeld 7.8.1927“.

Die Würm, ein 39,5 Kilometer langer Fluss und einziger Abfluss des Starnberger Sees (bis 1962 bekannt als „Würmsee“), war ein beliebtes Ausflugsziel. Sie schlängelt sich durch die malerischen Landschaften Oberbayerns und mündet bei Dachau in die Amper. Die Flusslandschaft bot damals wie heute eine ideale Kulisse für Erholung, sportliche Aktivitäten und sommerliche Badeausflüge.

In den 1920er-Jahren war es üblich, dass die Menschen aus Dachau und Umgebung die nahegelegenen Flüsse wie die Würm und die Amper für Freizeitaktivitäten nutzten. Die Flussufer dienen als natürliche Badeplätze, und ein Tag an der Würm war eine zugängliche und gesunde Möglichkeit, der sommerlichen Hitze zu entfliehen. Baden war nicht nur eine Erfrischung, sondern auch Ausdruck eines neuen Lebensstils.

Die Mode der 1920er-Jahre markiert eine Revolution, insbesondere für Frauen. Nach den Einschränkungen der Kaiserzeit brachte die Zeit der Weimarer Republik neue Freiheiten mit sich, die sich auch in der Kleidung widerspiegelten. Frauen wie Elfriede trugen Badeanzüge, die damals als mutig galten. Die engen Einteiler erlaubten es den Frauen, sich frei im Wasser zu bewegen, und waren ein Symbol für ihr Selbstbewusstsein. 

Auch der Alltagsmode veränderte sich grundlegend: Die Kleider wurden kürzer, praktischer und oft ohne Korsett getragen. Gerade bei aktiven Frauen waren knielange Kleider oder Röcke mit flachen Schuhen oder Schnürstiefeln beliebt – ideal für Radtouren. Elfriede, mit ihrem sportlichen Outfit und Fahrrad, repräsentiert diesen modernen Lebensstil, der durch Bewegungsfreiheit und die Lust am Leben sich widerspiegelt. 

Das Fahrrad war in den 1920er-Jahren ein unverzichtbares Transportmittel, insbesondere für Frauen, die damit neue Freiheiten genossen. Für Elfriede bedeutet ihr Damenfahrrad nicht nur Mobilität, sondern auch Unabhängigkeit und Teilhabe an einem modernen Lebensgefühl.

Der Fluss Würm, dessen Name dem Starnberger See bis 1962 verliehen wurde, hat eine besondere Bedeutung für die Region Oberbayern. Als Abfluss des Starnberger Sees und Zufluss der Amper spielte er eine zentrale Rolle im natürlichen Wasserkreislauf der Region. Seine idyllischen Ufer waren schon damals ein beliebter Treffpunkt für Naturliebhaber, Wanderer und Badegäste.

Dieses Foto zeigt nicht nur eine junge Dame mit den Namen Margarete – gerne auch Gretel genannt bei einer Radtour, sondern auch eine Momentaufnahme der 1920er-Jahre – einer Zeit, die von Aufbruchsstimmung, Modernisierung und der Suche nach einem neuen Lebensstil geprägt war. Die Verbindung von Natur, Sport und Gemeinschaft steht im Mittelpunkt des Alltags, und Orte wie die Würm waren ein wichtiger Teil dieser Lebenswelt im Bereich von Dachau. 

1926 Radtour der beiden Freunde Herbert & Paul von Hannover nach Leipzig. 

Radtour 1926 Herbert und Paul

Radreise von Hannover – Dresden – Leipzig – Hannover Herbert und Paul  fuhren ca. 800 km auf dem Rad in der Zeit – vom 06. – 11.08.1926 – d.h. über 100 km pro Tag. Das waren Burschen! An Ihren Rädern hatten sie wohl die Schutzbleche abmontiert, damit diese leichter waren. Die 2 Burschen waren schnell mit ihren Rennmaschinen unterwegs. Ihre Fahrräder dürften sie zu „Rennrädern“ mit Rennradlenkern umgebaut haben. Und weil das Ziel erreicht war posieren die beiden mit Anzug und Krawatte vor dem Völkerschlachtdenkmal. Sicherlich sind sie mit dieser Tracht nicht Fahrrad gefahren. 

Herbert und Paul posieren stolz vor dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. 

Das wohl bekannteste Leipziger Wahrzeichen erinnert an die historische Völkerschlacht gegen Napoleon im Herbst 1813, die auf den Feldern rund um Leipzig ausgetragen wurde. Mit rund einer halben Million Soldaten und mehr als 110.000 Gefallenen wurde das Geschehen zur größten Schlacht des 19. Jahrhunderts. Die größte und wichtigste Schlacht der Befreiungskriege fand vom 16. bis zum 19. Oktober 1813 in der Nähe von Leipzig statt. In der Völkerschlacht schlossen sich die Armeen von Österreich, Preußen, Russland und Schweden gegen die zahlenmäßig unterlegenen französischen Streitkräfte zusammen.

1930 Pay de La Loire – Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausfährt.

1930 Radausfahrt - Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausfährt.

Die Pays de la Loire sind eine an der Mündung der Loire gelegene Region im Westen Frankreichs. Die Hauptstadt dieser Region ist Nantes. 

Wir gehen daher davon aus, dass der Vater mit dem Sohne in der Hauptstadt Nantes unterwegs war. Die Stadt liegt an der Loire. Und daher ist das Bild für uns noch mehr von Bedeutung. Launer-Reisen hat Gruppenradreisen entlang der Loire schon mehrfach durchgeführt. Ebenso haben wir Radreisen an der Loire im Programm siehe „Radreise Loire“ Die meisten Radtouren enden jedoch in Saumur und Angers. Mal sehen, vielleicht werden wir der Loire über Nantes auch noch bis zum Atlantik folgen. Das wäre sicherlich ein Traum. Eine Individualtour von Tours bis Saint Nazaire ist schon in Planung. 

Die Loire, Frankreichs längster Fluss, ist das Herzstück der Region. Sie fließt durch das Loire-Tal, das für seine Schlösser, Weingüter und charmanten Städte weltberühmt ist. Für Radfahrer bietet die „La Loire à Vélo“ , sagenhaft schöne Radwege durch ein herrliches Gebiet, welches Launer-Reisen schon vor vielen Jahren mit Gruppen-Radreisen bereist hat. 

Im Jahr 1930 war das Fahrrad eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel – sowohl für den Alltag als auch für Freizeitaktivitäten. Die gemeinsame Fahrradtour von Vater und Sohn symbolisiert nicht nur die Liebe zur Natur und Bewegung, sondern auch eine Zeit, in der der Rhythmus des Lebens langsamer und bewusster war. Fahrräder galten als moderne, praktische und erschwingliche Investitionen und eröffnete neue Möglichkeiten, die „Welt“ zu entdecken. 

Dieses historische Foto verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart: Es erinnert an eine Zeit, in der das Fahrrad Abenteuer und Freiheit bedeutete, und inspirierte uns heute, die Region Pays de la Loire auf zwei Rädern neu zu entdecken. Ob auf einer Gruppenradreise oder individuellen Radreise. Die Loire und ihre Umgebung sind ein Traumziel für alle, die Natur, tolle Baudenkmäler wie die berühmten Schlösser aber auch hervorragend gut ausgebaute Fahrradwege genießen möchten. 

Die Region Loire ist eine der bekanntesten Weinregionen Frankreichs und berühmt für ihre große Vielfalt an Weinen. Die Weinberge erstrecken sich entlang des Flusses und profitieren von den fruchtbaren Böden und dem milden Klima.

Es gibt hervorragende Weißweine wie den Muscadet Sèvre et Maine , oder den bekannten Rotwein: Saumur-Champigny-Weine und hervorragende Schaumweine, die an der Loire angebaut werden. 

1931 Radausfahrt im Fichtengrund Oranienburg Landkreis Oberhavel in Brandenburg sportlich zeigt sich diese junge stolze und hübsche Frau

1931 Radausfahrt im Fichtengrund

Der Fichtengrund, bekannt für seine dichten Wälder und charmanten Wege, war ein beliebtes Ziel für Radfahrer und Naturliebhaber. Die junge Frau auf dem Bild scheint das Lebensgefühl jener Zeit zu verkörpern: sportlich, unabhängig, elegant und stolz. 

Die Region Oberhavel war zu dieser Zeit nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch bekannt für ihr Villenviertel, das den wohlhabenden Berlinern als Rückzugsorte diente. 

1931 war eine Zeit, in der das Fahrrad für viele Menschen ein wichtiges Fortbewegungsmittel darstellte – sowohl für den Alltag als auch für Freizeitaktivitäten. Fahrradtouren wie diese waren ein Ausdruck von Freiheit und Mobilität, in einer Zeit, die sich langsam von den Herausforderungen des Ersten Weltkriegs erholte.

Der Landkreis Oberhavel bot damals wie heute eine reizvolle Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte. Orte wie der Schlosspark Oranienburg, das malerische Lehnitzseeufer oder die historischen Waldgebiete rund um den Fichtengrund ziehen bis heute Besucher an.

Dieses Foto ist nicht nur ein Erinnerungsstück, sondern auch ein Zeitzeugnis der kulturellen und landschaftlichen Bedeutung des Fichtengrunds im frühen 20. Jahrhundert.

Sicherlich ist unsere attraktive Dame hier mit dem Fahrrad an der Havel entlang gefahren. Die Region um Berlin war schon zur Jahrhundertwende ein Nobelgebiet nähe Berlin. Hier gab es zahlreiche Villenviertel und die Landschaft im Fichtengrund war sehr reizvoll. 

1937 Zum Andenken an Gotthold Trommler aus Sachsen

Radausfahrt von Gotthold Trommler

 

Der Name Gotthold stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat die Bedeutung „treu, hold wie Gott“ oder „sei Gott hold“. Schon das ist in der romantischen alten Aufnahme sehr nett.  Auch sein Nachname Trommler ist nicht alltäglich und wird in der altdeutschen Sprache von der Berufsbezeichnung Trommler für Musiker abgeleitet. 

Das Fahrrad auf dem Foto, ein Modell der Marke Triumph-Adler, war zu jener Zeit ein Symbol für Fortschritt und Mobilität. Fahrräder spielten in den 1930er-Jahren eine zentrale Rolle, sei es als alltägliches Fortbewegungsmittel oder für Freizeitaktivitäten. Marken wie Triumph-Adler stehen für Qualität und Langlebigkeit, was dieses Fahrrad zu einem beliebten Fortbewegungsmittel machte.

Die Landschaft im Hintergrund des Fotos lässt auf einen Wald in Sachsen schließen, eine Region, die für ihre idyllischen Wälder, Hügel und historischen Städte bekannt ist.

Sachsen war in den 30er Jahren ein Zentrum traditioneller Handwerkskunst und Kultur. Gleichzeitig spiegeln solche Bilder die Nähe der Menschen zur Natur wider, die damals wie heute eine große Rolle im Leben der Menschen und Fahrradfahrer sind. 

Dieses historische Fahrradbild ist nicht nur ein Andenken an Gotthold Trommler, sondern auch ein Fenster in einer vergangenen Zeit. Es zeigt, wie eng Mensch und Natur miteinander verbunden waren und wie wichtig solche Erinnerungen für die Nachwelt sind. Solche historischen Fotografien sind kostbare Zeitdokumente, die Geschichten über Menschen, Namen und Traditionen erzählen. Launer-Reisen freut sich sehr, dass wir Ihnen mit diesen Bildern schöne alte Fahrradgeschichten erzählen können. 

1939 Radpartie nach Scharteucke - Ortsteil Jerichow an der Elbe in Sachsen-Anhalt 

1939 Radpartie nach Scharteucke

In den 1930er Jahren waren in Deutschland die folgenden weiblichen Vornamen besonders beliebt und könnten somit auf dem Foto unsere Frauen treffen: Wir nennen sie: Elfriede, Anna und Elisabeth. Das waren typische Namen in dieser Zeit.

Sie haben wahrscheinlich von Jerichow über Redekin nach Scharteucke eine kleine Radtour gemacht über ca. 8 Kilometer um sich dort zu treffen und eventuell etwas gemeinsam zu unternehmen.

Interessant an den Damenfahrrädern ist, dass alle 3 Frauen bereits einen Fahrraddynamo und elektrisches Licht hatten. Die Karbidleuchten waren oft bereits abgeschafft worden. Zumal es ja den ersten Fahrraddynamo bereits um die Jahrhundertwende gab. 

Schön zu sehen auf dem historischen Fahrradbild sind auch die Bremsgriffe an den Lenkern. Nur die linke Dame hat wohl keine Vorderbremse an ihrem älteren Fahrrad. Sie musste mit der Rücktrittsbremse auskommen. Die Vorderbremsen waren sogenannte „Stempelbremsen“ die mit einem Gummistempel auf den Reifen gedrückt haben. Nun, das war nicht all zu optimal. Ich selber kann mich noch an diese Bremsen an den alten Fahrrädern gut erinnern. Wenn man diese länger bei Abfahrten gedrückt hat, dann stank es richtig nach Gummi. 

Die heutigen Bremsanlagen sind vorwiegend Scheibenbremsen und Trommelbremsen. Die sogenannte Felgenbremse hat ebenso bei den neueren Fahrradtypen ausgedient. 

Zurück zu Elfriede, Anna und Elisabeth:

Vielleicht wollten Sie nach Burg bei Magdeburg radeln. Denn dort gab es bereits seit 1910 das Palast-Theater „Burg bei Magdeburg“. Hier wurden regelmäßig Filme gezeigt. Bestimmt sind auch Elfriede, Anna und Elisabeth einmal dort gewesen.

Bei der Region Scharteucke handelt sich um eine landwirtschaftlich geprägte Region mit historischen Wurzeln. Der Name wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Sehenswert ist die Fachwerkkirche von Scharteucke, die 1747 errichtet wurde. Sie wurde in den letzten Jahren liebevoll restauriert und steht für die traditionelle Baukunst der Region.
Die Stadt Jerichow ist vor allem durch das Kloster Jerichow bekannt, ein bedeutendes Bauwerk der Backsteinromanik, das zwischen 1149 und 1172 erbaut wurde. Jerichow liegt in einer malerischen Landschaft östlich der Elbe und ist geprägt von historischen Gebäuden und einer reichen Geschichte. Die Region erlebte im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche geschichtliche Ereignisse, darunter die Zerstörungen durch Hochwasser und Kriege. Heute ist Jerichow Teil des Landkreises Jerichower Land und umfasst mehrere Ortsteile, darunter Scharteucke.

Das Foto zeigt somit nicht nur eine Momentaufnahme einer typischen Freizeitaktivität, sondern auch einen Einblick in eine Region mit historischer Tiefe und kultureller Bedeutung. Die Kombination aus Fahrrädern und der ländlichen Umgebung von Scharteucke verdeutlicht den Wunsch nach Freiheit und Bewegung in einer Zeit, die von Politik und Gesellschaftlichen „Zwängen“ geprägt war.

1940 Radausfahrt im Landkreis Harburg (heute Niedersachsen südlich von Hamburg)

1940 Radausfahrt im Landkreis Harburg

Unser Herrenrad der Marke Adler hat schon historischen Charakter. Steht es doch vor einem historischen Kreisschild Harburg bei Hamburg.

Die preußische Landesregierung gliederte ab 1888 mehrere Nachbargemeinden nach Harburg ein. Nach einer kurzen Zeit allerdings als „Großstadt“ Harburg-Wilhelmsburg wurde im Jahr 1938 im Rahmen eines Groß-Hamburg-Gesetzes die Stadt Harburg in die Hansestadt Hamburg eingegliedert.

Unser Bild stammt aus dem Jahr 1940. Sicherlich hat man damals das alte Schild aus Tradition zu Harburg einfach stehen lassen. Unser stolzer Radfahrer nutze es als Fahrradständer für seinen Adler. Ein Foto musste gemacht werden. Dem Gepäck nach war unser Radfahrer mit seinem Zelt unterwegs. Wo er wohl hinradeln wollte? In die Lüneburger Heide, oder an die Ost- oder Nordsee. Wir können es Euch nicht sagen.  

Das Fahrrad war in den 1940er-Jahren ein unverzichtbares Fortbewegungsmittel, besonders während der Kriegsjahre, als Benzin knapp und Autos für viele unerreichbar waren. Fahrräder wie dieses Herrenrad der Marke Adler galten als robuste und langlebige Begleiter, ideal für Alltag und Abenteuer gleichzeitig. 

Das Foto spiegelt die Balance zwischen dem Wunsch nach Normalität und den Anforderungen einer von politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen geprägten Zeit weiter wider. Während die großen Städte wie Hamburg durch Kriegsvorbereitungen geprägt waren, boten die ländlichen Regionen wie Harburg eine Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Und wenn es nur mit dem Fahrrad und Zelt war.

1941 Poldi und Maria Rupprechter vor der Pension Windegg in Steinberg am Rofan mit dem Fahrrad unterwegs 

Das Foto aus dem Jahr 1941 zeigt Poldi und Maria Rupprechter vor der Pension Windegg in Steinberg am Rofan. Zu dieser Zeit befand sich Europa im Zweiten Weltkrieg, der von 1939 bis 1945 andauerte. Österreich war damals Teil des Deutschen Reiches, und der Krieg prägte das tägliche Leben der Menschen, auch in abgelegenen Regionen wie Steinberg am Rofan.

Steinberg am Rofan, eine kleine Gemeinde in Tirol, war in den 1940er Jahren eine abgelegene Streusiedlung im Rofangebirge. Die Bewohner lebten hauptsächlich von Viehzucht und Holzgewinnung. Die Abgeschiedenheit des Ortes bot einerseits Schutz vor den unmittelbaren Kriegshandlungen, andererseits waren die Bewohner mit den Herausforderungen der Kriegszeit konfrontiert, wie Lebensmittelrationierungen und dem Einzug von Männern zum Militärdienst.

Die Pension Windegg, im Besitz der Familie Rupprechter, existierte bereits seit den 1930er Jahren. Neben der Beherbergung von Gästen betrieb die Familie eine Landwirtschaft und besaß etwa 10 Hektar Wald. In den 1960er Jahren wurde die Pension von Fritz Rupprechter senior und seiner Frau Maria erweitert und entwickelte sich zu einer beliebten Adresse für Städter, die zur Sommerfrische nach Steinberg kamen. Mit dem Bau von Skiliften im Ort zog die Pension auch Wintergäste an. Maria Rupprechter sprach fließend Italienisch und Französisch, was die Zusammenarbeit mit der Tirol Werbung förderte.

In den späten 1980er Jahren übernahm Franz Rupprechter, der ältere Sohn von Fritz senior und Maria, das Hotel. Das Hotel Windegg bot Aktivitäten wie Reiten, Fliegenfischen, Tennis, Wandern, Langlaufen und Alpinski an. 1990 plante die Familie eine Erneuerung und Erweiterung des Hotels, um ein modernes Gebäude zu schaffen, das sich harmonisch in die Tiroler Berglandschaft einfügt. Der Tiroler Architekt Hans Peter Petri wurde mit der Planung beauftragt. Leider verstarb Maria Rupprechter im selben Jahr im Alter von nur 53 Jahren. Franz Rupprechter wurde fortan von seinem Bruder Fritz junior und dessen Frau Judith im Hotelbetrieb unterstützt.

Das Hotel Windegg existiert heute nicht mehr. Dennoch bleibt es ein bedeutender Teil der Geschichte von Steinberg am Rofan und zeugt von der Entwicklung des Tourismus in dieser Region. 

Infos für diesen Text haben wir aus dem Schoepfblog erhalten, welchen Frau Vanessa Mussack betreut. Wir haben das schöne Foto auch Frau Musack zur Verfügung gestellt. Sie schreibt in Ihrem eMail:

Lieber Herr Launer!

Ich bedanke mich ganz herzlich für das grandiose Foto! Ich freu mich extrem darüber!

Mit herzlichen Grüßen

Vanessa 

Das Hotel Windegg existiert heute nicht mehr. 

1925 Abfahrt zu einer Radtour von Altenburg nach Schmirchau

Radtour in Altenburg 1925

Wir befinden uns in der Epoche der Weimarer Republik, einer Phase voller gesellschaftlicher, kultureller und technologischer Veränderungen. Obwohl das Land noch von den Folgen des Ersten Weltkriegs geprägt war, begann sich das Alltagsleben zu stabilisieren. Freizeitaktivitäten wie Radtouren wurden in der Mittelschicht zunehmend populär, insbesondere mit der zunehmenden Verbreitung von Fahrrädern in der Bevölkerung.

Frauen trugen Röcke, da Hosen für Frauen noch nicht gesellschaftlich akzeptiert wurden, und legten dabei Wert auf praktische, aber elegante Kleidung. Männer bevorzugten häufig formelle Kleidung wie Jacken und Krawatten, auch bei Freizeitaktivitäten war „Mann“ eher chic unterwegs.

Auf unserem Foto sehen wir Emma in der Mitte und Klara, die noch 2 hübsche Zöpfe geflochten hatte. Ernst, der Ehemann von Emma hatte sich bereit erklärt die Damen zu begleiten. Auf den Gepäckträgern sind Kartons angebracht. Vielleicht haben Sie etwas zur Verwandtschaft nach Schmirchau mitgenommen?

Altenburg ist eine traditionsreiche Stadt in Thüringen, die vor allem durch ihre lange Geschichte und ihre Bedeutung als Zentrum der Spielkartenherstellung bekannt ist. Sehenswert in Altenburg ist das Schloss Altenburg, ein imposantes Bauwerk mit mittelalterlichen Wurzeln, das im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert wurde. Heute verwaltet es neben dem Spielkartenmuseum auch eine Kunstsammlung. Zusätzlich ist sehenswert die Brüderkirche, eine spätgotische Kirche mit beeindruckenden Glasfenstern und einer historischen Orgel.

Der Marktplatz mit historischen Stadtkern mit prächtigen Bürgerhäusern und das Altenburger Rathaus ist ein beliebter Treffpunkt. In Altenburg befindet sich noch das Lindenau-Museum, welches berühmt für seine Sammlungen italienischer Tafelmalerei der Renaissance ist und eine bedeutende Kunstbibliothek hat.

Altenburg ist eine Stadt, die Tradition und Moderne verbindet. Ihre reiche Geschichte, ihre Bedeutung für die Kultur der Spielkarten und ihre charmante Altstadt machen sie zu einem faszinierenden Ziel für Geschichts- und Kulturinteressierte.

Unsere Radtour von 1925 führte nach Schmirchau, einem kleinen Dorf in der Nähe von Altenburg in Thüringen, das jedoch im Zuge des Uranbergbaus durch die Wismut AG in den 1950er Jahren vollständig zerstört wurde.

Schmirchau ist ein Beispiel für die dramatischen Veränderungen in der Region Altenburg/Meuselwitz während des Uranbergbaus. Es steht für den Verlust ganzer Dorfgemeinschaften, aber auch für die technologische und wirtschaftliche Entwicklung der Nachkriegszeit in der DDR. Die Geschichte des Dorfes ist heute ein wichtiger Teil der regionalen Identitäts- und Erinnerungskultur.

Eugen Launer, Firmengründer von Launer-Reisen - 1969 beim Faschingsumzug in Wört mit alten Fahrrad und historischer Uniform unterwegs

Eugen Launer - Firmengründer Launer-Reisen im historischen Gewand unterwegs

Eugen Launer, der Gründer von Launer-Reisen, war nicht nur ein Visionär in der Mobilitätsbranche (Gründer eines Busreiseunternehmens und eines Reiseunternehmens für Radreisen), sondern auch ein Mann mit Sinn für Humor.

Das beweist dieses Bild aus dem Jahr 1969, das ihn als „lustigen General“ beim Karneval in Wört zeigt. Die Uniform seines Vaters Josef Launer, der in beiden Weltkriegen gedient hatte, trug Eugen mit Stolz – und einer ordentlichen Prise Selbstironie.

Mit einem alten Fahrrad als treuem Begleiter und in der historischen Uniform schaffte er es, die schwere Vergangenheit seiner Familie in eine neue, fröhliche Zeit zu transportieren. Der Fasching war für ihn stets ein Fest, um die ernsten Gesichter und die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen. Und so radelte er als „General“ durch die Straßen von Wört – vielleicht weniger militärisch, aber dafür umso charmanter.

Dieses Bild zeigt nicht nur den kreativen Umgang mit Geschichte, sondern auch die Fähigkeit, Tradition mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Eugen Launer hat hiermit bewiesen, dass man selbst aus ernsten Zeiten etwas Humor und Lebensfreude schöpfen kann – Werte, die auch heute noch im Geist von Launer-Reisen weiterleben.

Hilde und Lotte mit dem Fahrrad unterwegs zur Oma - September 1944

Hilde und Lotte unterwegs mit dem Fahrrad zu ihrer Oma

Es war ein klarer Septembermorgen im Jahr 1944, als Hilde ihre kleine Schwester Lotte auf den Gepäckträger des Fahrrads hob. „Festhalten, Lotte! Heute fahren wir zu Oma ins Dorf, und wir machen ein Abenteuer daraus!“ Hildes Lächeln war ansteckend, und Lotte, gerade fünf Jahre alt, klammerte sich lachend an ihre große Schwester.

Die letzten Monate waren nicht leicht gewesen. Die Bombenangriffe hatten ihre Stadt erschüttert, und die Eltern hatten beschlossen, dass die beiden Mädchen bei ihrer Großmutter auf dem Land sicherer wären. Während andere Menschen mit traurigen Gesichtern die Straßen entlangliefen, hatte Hilde entschieden, dass sie und Lotte diesen Tag zu etwas Besonderem machen würden.

Der Weg führte sie durch Felder und Wälder, entlang eines kleinen Baches, in dem Lotte unbedingt ihre Füße baden wollte. „Aber nur kurz,“ lachte Hilde, als sie anhielt, „wir müssen vor dem Mittagessen bei Oma sein!“ Sie suchten Blumen am Wegesrand, sangen alte Lieder, die ihre Mutter ihnen beigebracht hatte, und genossen die Freiheit, die das Fahrrad ihnen schenkte.

„Hilde, meinst du, bei Oma gibt es wieder Pfannkuchen?“ fragte Lotte mit glänzenden Augen. „Ganz bestimmt,“ antwortete Hilde, obwohl sie es nicht sicher wusste. Ihre Großmutter hatte auch nicht viel, aber sie schaffte es immer, aus den wenigen Zutaten etwas Leckeres zu zaubern. Es war diese Zuversicht, die Hilde stärkte. Egal, wie schwer die Zeiten waren, sie wollte Lotte ein Stück unbeschwerte Kindheit bewahren.

Als sie schließlich das Dorf erreichten, begrüßte sie die Großmutter mit offenen Armen. Der Geruch von frischem Brot und gebratenen Äpfeln wehte aus der kleinen Küche, und Lotte stürmte hinein, während Hilde noch das Fahrrad an die Wand lehnte. Für einen Moment blieb sie stehen und schaute in den klaren Himmel. Sie wusste, dass die Welt draußen voller Unsicherheiten war, aber sie hatte sich selbst ein Versprechen gegeben: Solange sie konnte, würde sie Lotte beschützen und ihr zeigen, dass es immer Hoffnung gab – selbst in den schwierigsten Zeiten. 

Die Radreise der Rosl aus Altendorf nach Innsbruck – 26.07.1935

Rosl aus Altendorf unternimmt eine Radreise nach Innsbruck

Es war ein warmer Sommermorgen am 26. Juli 1935, als Rosl aus Altendorf ihr Fahrrad aus dem Schuppen holte. Die Luft roch nach frisch gemähtem Gras, und die Blumen vor dem kleinen Bauernhaus leuchteten in kräftigen Farben. Rosl, eine junge Frau mit einem abenteuerlustigen Herz, hatte lange auf diesen Tag gewartet.

Ihr Rock raschelte leise, als sie den großen Koffer auf den Gepäckträger ihres Fahrrads schnallte. Er war schwer, denn er enthielt alles, was sie für ihre Reise brauchte: ein paar Kleidungsstücke, eine Flasche Wasser, ein Stück Brot, und sorgfältig gefaltete Briefe, die sie in den letzten Jahren erhalten hatte. Jeder dieser Briefe war von Menschen, die einst aus Altendorf fortgegangen waren, um die Welt zu erkunden. Rosl hatte die Worte immer wieder gelesen und sich vorgestellt, wie es wohl wäre, selbst hinauszuziehen.

Doch es war nicht nur die Sehnsucht nach fernen Orten, die Rosl an diesem Morgen antrieb. Sie hatte ein Ziel: Ihre Cousine Anna, die vor drei Jahren nach Innsbruck gezogen war, hatte ihr geschrieben und sie eingeladen, den Sommer mit ihr zu verbringen. „Die Berge hier sind so schön, Rosl, und die Menschen herzlich. Es ist, als ob man jeden Tag einen neuen Anfang erleben könnte“, hatte Anna geschrieben.

Luise, ihre beste Freundin, stand neben ihr vor dem Bauernhaus mit einem Hut auf dem Kopf und einer Jacke in der Hand: „Rosl, bist du sicher, dass du das schaffen wirst? Es ist ein weiter Weg bis nach Innsbruck.“

„Natürlich“, antwortete Rosl mit einem entschlossenen Lächeln. „Ich habe die Karte studiert, und ich kenne die Route. Außerdem – wer braucht schon einen Zug, wenn man ein Fahrrad hat?“

„Du und dein Fahrrad“, sagte Luise und schüttelte den Kopf. „Versprich mir wenigstens, dass du vorsichtig bist.“

Rosl nickte. Sie trat in die Pedale, und ihr Fahrrad setzte sich in Bewegung. Der Weg führte sie erst durch das Dorf, wo ein paar Nachbarn aus ihren Fenstern schauten und lächelnd den Kopf schüttelten. „Die Rosl aus Altendorf“, hörte sie jemanden murmeln, „immer mit dem Kopf voller Träume.“

Doch für Rosl waren diese Träume real. Mit jedem Kilometer, den sie hinter sich brachte, fühlte sie sich freier. Der Wind wehte durch ihre Haare, und die Berglandschaften begleiteten sie am Weg entlang.

Im Laufe des Tages machte sie an einem kleinen Bach Halt, um Wasser zu trinken und ihr Brot zu essen. Eine andere Frau, die dort vorbeikam, sprach sie an. „Wohin des Weges, junge Dame?“

„Nach Innsbruck“, sagte Rosl stolz.

„Allein mit dem Fahrrad?“, fragte die Fremde, offensichtlich beeindruckt.

„Natürlich“, antwortete Rosl und lachte. „Manchmal muss man nur aufbrechen, um zu sehen, wohin der Weg führt.“

Rosl erreichte Innsbruck 5 Tage später. Sie legte über 300 Kilometer zurück, so weit war es von Altendorf in der Schweiz bis nach Innsbruck. Die Reise war anstrengend, aber sie hatte ihre Zweifel hinter sich gelassen. Als sie vor Annas Tür stand, war sie erschöpft, aber glücklich. Sie wusste, dass dieser Tag – der 26. Juli 1935 – der Anfang einer Geschichte war, die sie ihr Leben lang erzählen würde.

Eine sommerliche Fahrradszene mit jungen Rennradsportlern in Berlin am 31.07.1927

Rennradtour bzw. Rennradreise durch Berlin

Es war ein herrlich warmer Sommertag am 31. Juli 1927, als sich am Potsdamer Platz eine lebhafte Szenerie abspielte. Junge sportliche Rennradfahrer fuhren mit beeindruckender Geschwindigkeit durch die Straßen, vorbei am berühmten Verkehrsturm, der seit 1924 als erste Ampelanlage Deutschlands den Verkehr regelte. Die Uhr an der Ampel zeigte 13:15 Uhr, und die Mittagssonne tauchte Berlin in ein goldenes Licht.

Die Straßen waren voller Bewegung: eine elegante Pferdekutsche mit zwei Paaren rollte gemächlich durch die Menge, während eine Dame ihren Sonnenschirm aufgespannt hatte, um der Sommerhitze zu trotzen. Im Hintergrund rauschte die S-Bahn vorbei, ein Symbol des modernen Stadtlebens. Der Säulentempel der Neuen Wache verlieh der Szene einen Hauch von Geschichte, während die jungen Rennradfahrer den Geist der Zukunft verkörperten.

Berlin – Eine Stadt der Radfahrer

Berlin war in den 1920er Jahren eine Stadt, die für den Radsport lebte. Große Veranstaltungen wie das Berliner Sechstagerennen, das vom 12. bis 18. Januar 1927 im legendären Sportpalast stattfand, oder der Große Opelpreis von Deutschland, dessen erste Etappe ebenfalls in Berlin startete, zeigten die Begeisterung der Stadt für den Radsport.

Das Sechstagerennen im Sportpalast war ein Publikumsmagnet, bei dem Bahnradsportler aus aller Welt um Ruhm und Ehre kämpften. Die Zuschauer füllten die Ränge bis spät in die Nacht und feuerten die Fahrer an, während sie Runde um Runde auf der ovalen Holzbahn zurücklegten. Dieses Ereignis brachte den Radsport in Berlin auf die Weltkarte.

Im Sommer jedoch gehörten die Straßen der Stadt den Radfahrern. Berlin war bekannt für seine weitläufigen Boulevards, die sich perfekt für ausgedehnte Radtouren eigneten. Die Rennradfahrer, die an diesem Tag am Potsdamer Platz vorbeisausten, waren vielleicht Amateure, die von den großen Rennen inspiriert wurden, oder Enthusiasten, die für ihre eigenen Wettbewerbe trainierten.

Eine Sommerimpression aus 1927 mitten in Berlin

Die Szene am Potsdamer Platz zeigt nicht nur das Zusammentreffen von Tradition und Moderne, sondern auch die vielfältige Bedeutung des Fahrrads in Berlin. Es war nicht nur ein Sportgerät, sondern auch ein Symbol für Freiheit und Mobilität. Die jungen Fahrer mit ihren eleganten Maschinen erinnerten an die Geschwindigkeit und den Fortschritt, die die Stadt prägten.

Vielleicht hatten einige von ihnen das Ziel, eines Tages selbst an einem Sechstagerennen teilzunehmen oder beim Großen Opelpreis an den Start zu gehen. Doch an diesem Sommertag war die Straße ihr Stadion, und die Berliner genossen den Anblick dieser lebendigen Fahrradszene.

Radtour von Wilhelmshaven nach Oldenburg – Sommer 1933

Radtour im Sommer 1933 von Wilhelmshaven nach Oldenburg

Die Sonne stand hoch am Himmel, als sich Karl und sein jüngerer Bruder Wilhelm auf ihre Fahrräder schwangen, um von Wilhelmshaven nach Oldenburg zu radeln. Es war ein Sommertag im Jahr 1933, und die frische Brise von der Nordsee begleitete sie, während sie die ersten Kilometer zurücklegten. Die Fahrräder, robuste Modelle mit eleganten geschwungenen Rahmen, waren sorgfältig geölt und glänzten im Licht.

Karl trug einen Anzug mit einer tadellos gebundenen Krawatte – eine elegante Erscheinung, die zu seiner aufrechten Haltung auf dem Fahrrad passte. Sein jüngerer Bruder Wilhelm war etwas lockerer angezogen mit Knickerbocker Hose aber ebenso mit Hemd und Krawatte unterwegs. Sie waren ein Bild von Stil und Harmonie, wie sie nebeneinander durch die ländliche Landschaft rollten.

Die Bedeutung des Fahrrads

Das Fahrrad war in jener Zeit ein Symbol für Freiheit und Mobilität. Für viele war es das erste Verkehrsmittel, das ihnen die Möglichkeit gab, größere Strecken unabhängig zurückzulegen. Karl und Wilhelm hatten sich bewusst für diese Tour entschieden – nicht nur, um Oldenburg zu besuchen, sondern auch, um den Moment zu genießen und dem Alltag zu entfliehen.

Die Straßen waren schmal und meist unbefestigt, doch sie waren an solche Bedingungen gewöhnt. Beide hatten Proviant in ihren Sattel-Taschen verstaut: belegte Brote, eine Thermoskanne mit Kaffee und ein paar Äpfel. Immer wieder hielten sie an, um die Landschaft zu bewundern – saftige Wiesen, kleine Dörfer und Windmühlen, die sich träge im Wind drehten.

Das Ortschild

Als sie nach einigen Stunden Fahrt an ein Wegweiserschild kamen, hielten sie an. Das Schild zeigte „Nach Oldenburg 37,5 km“ an, und sie wussten, dass sie bereits mehr als die Hälfte der Strecke hinter sich hatten.  

Ein Wanderer, der in der Nähe vorbeikam, bot an, ein Foto von ihnen zu machen. Stolz posierten sie an ihren Fahrrädern vor dem Schild. „Das sieht aus, als wärt ihr auf einer Entdeckungsreise“, bemerkte der Mann schmunzelnd, bevor er ihnen eine gute Weiterfahrt wünschte.

Die letzten Kilometer

Die letzten Kilometer nach Oldenburg waren etwas anstrengender. Die Sonne stand jetzt tiefer, und die Straßen wurden belebter. Doch die Vorfreude trieb sie an. Sie hatten beschlossen, in einer kleinen Pension zu übernachten, die ihnen ein Bekannter empfohlen hatte. Dort wollten sie sich von der Fahrt erholen und die Stadt erkunden.

Als sie schließlich Oldenburg erreichten, waren sie erschöpft, aber glücklich. Karl hielt an und schaute seinen jüngeren Bruder Wilhelm an. „Das war es wert, oder?“ fragte er. Wilhelm nickte lächelnd. „Absolut. Und wir haben es mit unseren eigenen Kräften geschafft.“

Ein Sommerausfahrt mit dem Fahrrad 1916

Sommerausfahrt mit dem Fahrrad 1916

Die Sonne schien warm über die blühende Wiese, als Friedrich und Helene ihre Fahrräder hielten und eine kurze Pause einlegten. Es war ein Sommertag im Jahr 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, doch hier, weit entfernt von den Fronten, schien die Natur unbeeindruckt weiterzublühen. Die Farben der Wildblumen leuchteten, und ein leichter Wind spielte mit den Halmen des hohen Grases.

Friedrich, ein Mann um die 60, stand stolz an seinem Herrenrad. Auf dem Vordersitz saß sein kleiner Enkel Paul, nicht älter als drei Jahre, mit einer weißen Mütze auf dem Kopf. Der Junge lachte fröhlich, während er mit seinen kleinen Händen die Griffe des Fahrrads umklammerte, als wäre er selbst derjenige, der fuhr. Friedrich, mit seiner schwarzen Schirmmütze und dem Emblem in der Mitte, wirkte würdevoll. Die Mütze erinnerte an seine Zeit als Soldat im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 – ein „alter Kamerad“, wie man sie nannte, stolz auf seine Vergangenheit, aber immer bedacht, in der Gegenwart zu leben.

Sein schwarzer Anzug, das weiße Hemd und die Krawatte zeigten, dass er Wert auf Eleganz legte, auch bei einem Ausflug wie diesem. „Man muss immer zeigen, dass man Haltung bewahrt, egal was kommt“, hatte er einmal gesagt, und das schien auch heute seine Maxime zu sein.

Neben ihm stand Helene, seine Frau. Sie trug ein helles, luftiges Kleid, das den Sommer widerspiegelte. Ihre Hände ruhten auf dem Lenker ihres Fahrrads, während sie liebevoll zu ihrem Enkel hinüberlächelte. Helene war immer die ruhige, besonnene Kraft in der Familie – eine Frau, die wusste, wie man Menschen zusammenhält, auch in schwierigen Zeiten.

Ein Moment des Friedens

Obwohl es 1916 war, ein Jahr, das von Sorgen und Verlusten geprägt war, hatten Friedrich und Helene beschlossen, diesen Tag der Familie zu widmen. Ihr Sohn war an der Front, und das Wissen um seine Sicherheit war ungewiss. Doch sie hatten sich geschworen, dem kleinen Paul eine unbeschwerte Kindheit zu schenken, so gut es ging.

Die Fahrräder, mit denen sie unterwegs waren, waren keine modernen Rennmaschinen, sondern solide, schwer gebaute Gefährte, wie sie damals üblich waren. Sie waren Teil eines neuen Zeitalters der Mobilität, das es auch der älteren Generation ermöglichte, größere Strecken zu bewältigen und die Welt ein Stück weit neu zu entdecken.

Eine Botschaft für die Zukunft

Friedrich schaute in die Ferne, als ob er über die Zukunft nachdachte. „Weißt du, Helene“, sagte er schließlich, „es wird eine Zeit kommen, in der Pauls Generation nicht mehr solche Hügel erklimmen muss, um Freiheit zu spüren. Vielleicht werden die Straßen überall hinführen. Vielleicht wird die Welt kleiner und die Menschen näher zusammenrücken.“

Helene nickte langsam. „Das mag sein“, antwortete sie. „Aber bis dahin geben wir ihm das, was wir können – Liebe, Geborgenheit und die Freiheit, die man auf zwei Rädern spürt.“

Mit diesen Worten setzten sie ihre Fahrt fort, Friedrich mit Paul auf dem Kindersitz und Helene dicht an seiner Seite. Für einen kurzen Moment schien die Welt auf dieser blühenden Wiese stillzustehen, ein Ort der Hoffnung und des Friedens, während die Geschichte draußen weiterschrieb.

Hilde und Margarete - Eine Radtour von München an den Gardasee 1931

Hilde und Margarete 1931 - Radtour an den Gardasee

Wir schreiben den 24. Juli 1931, ein strahlender Sommertag, an dem die Sonne über den sanften Hügeln des Alpenvorlands glitzerte. Auf einem kleinen Feldweg, nicht weit von München entfernt, hielten Hilde und Margarete ihre Fahrräder stolz in den Händen. (linkes Foto) Sie trugen weiße, ärmellose Kleider, die in der warmen Brise leicht flatterten, und ihr Lachen hallte über die Wiesen.

Auf dem rechten Foto sind die Frauen bereits im Bereich der Tegernseer Berge unterwegs. 

Hilde, 27 Jahre alt, war eine Lehrerin aus München. Mit ihren kurzen, dunklen Haaren und den wachen Augen hatte sie einen Geist, der genauso neugierig und ungestüm war wie ihr Wesen. Sie liebte es, neue Orte zu entdecken, und ihr Fahrrad war ihr treuester Begleiter auf all ihren Abenteuern. „Das Leben ist wie eine Straße“, sagte sie oft, „man muss einfach nur losfahren, um zu sehen, wohin es führt.“

Neben ihr stand Margarete, 25 Jahre alt, eine Schneiderin aus Rosenheim. Sie war stiller, nachdenklicher, doch ihre Kreativität kannte keine Grenzen. Sie hatte die weißen Kleider für sich und Hilde selbst genäht – leicht und praktisch für die sommerlichen Radtouren. Margarete hatte sich lange darauf gefreut, dem Alltag für ein paar Tage zu entfliehen. Der Achensee war ihr Ziel, ein Ort, von dem sie nur in Erzählungen gehört hatte, ein Ort, der Freiheit versprach.

Die beiden Frauen blicken erwartungsvoll in die Kamera, ihre Gesichter voller Freude und Abenteuerlust. Es war der Beginn einer Reise, die drei Tage dauern würde. Sie würden die ländlichen Straßen durchqueren, durch kleine Dörfer radeln, wo Kinder ihnen nachwinkten, und an Flüssen rasten, die in der Sonne glitzerten. Sie hatten sich vorgenommen, unterwegs zu singen – Volkslieder, die sie aus ihrer Kindheit kannten. Hilde hatte sogar ein kleines Notizbuch mitgebracht, um die schönsten Momente aufzuschreiben.

„Weißt du, was ich am meisten liebe?“, fragte Hilde, während sie das Foto schossen. „Dass wir einfach losfahren können, ohne zu wissen, was uns erwartet. Kein Plan, keine Pflichten – nur wir, unsere Räder und die Straße.“ Margarete lachte. „Und ich liebe es, dass wir dabei unsere Kleider sauber halten müssen! Eine echte Herausforderung.“

Die ersten Kilometer vergingen leicht, begleitet von ihrem Lachen und dem sanften Klicken der Räder auf teilweise schottrigen Wegen. Am Abend würden sie in einem kleinen Gasthaus einkehren, müde, aber glücklich, ihre Beine unter einem Holztisch ausstrecken und das Gefühl genießen, frei zu sein.

Die Berge, die sie so sehr erwarteten, würden erst am zweiten Tag auftauchen. Doch jetzt, in diesem Moment, waren sie nur zwei junge Frauen, die das Leben mit offenen Armen begrüßten, ihre Fahrräder fest in den Händen, bereit für alles, was kommen würde.

Sechs Freunde auf einer Wochenendfahrt in Bayern im Sommer 1955 unterwegs

Junge Fahrradfahrer im Jahr 1955 unterwegs

Es ist ein sonniger Tag im Sommer 1955. Auf einer Brücke irgendwo im ländlichen Bayern stehen sechs junge Männer – Helmut, Karl, Willi, Fritz, Eugen und Georg. Sie sind keine Berufssportler, aber in ihren Herzen schlagen Abenteuerlust und Kameradschaft. Die Jungs sind zwischen 16 und 20 Jahre alt. Ihre Fahrräder glänzen im Licht, mit schmalen Reifen und Flaschenhaltern aus Aluminium, das neueste Zubehör, auf das sie mächtig stolz sind.

Die Pullover mit Mustern und der einfache Schnitt passen in die 50er Jahre. Die Fahrräder sind mit schmalen Reifen und Rahmen ausgestattet, was typisch für Touren- oder Rennräder aus den 1950er Jahren ist. Trinkflaschenhalter und die Fahrradlampen deuten darauf hin, dass das Bild in einer Zeit aufgenommen wurde, als solche Details bei sportlichen Fahrrädern gängig waren. Die Männer tragen klassische Frisuren mit kurzen Seiten und nach hinten gekämmtem Haar, was in den späten 1940er und 1950er Jahren populär war.

Die Idee zu dieser Tour wurde vor ein paar Wochen in der Dorfkneipe geboren. Fritz, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte, hatte gesagt: „Warum fahren wir nicht mal raus? Einfach weg, ein Wochenende mit dem Rad. Ohne Pläne, ohne Stress!“ Die anderen nickten begeistert. Und so war der Plan geschmiedet.

Jeder packte das, was er für nötig hielt. Auf den Foto ist ersichtlich, dass jeder einen kleinen Rucksack sich umgeschnallt hat. Helmut nahm eine Karte mit, die er von seinem Vater bekommen hatte. Sie war alt und an den Ecken eingerissen, aber sie sollte reichen. Willi hatte einen Flickzeugkasten dabei, weil man nie wusste, ob ein Platten kommen würde. Und Georg, immer der Praktische, hatte eine Handvoll Semmeln eingepackt, „für alle Fälle“.

Die sechs Jungs stehen auf der Brücke und lachen in die Kamera eines neugierigen Passanten, der sie nach ihrem Ziel fragt. „Chiemsee“ ruft Karl stolz, während er sich mit einer Hand am Lenker seines Rades abstützt. „Oder zumindest irgendwo hin, wo es schön ist!“ Sie wissen genau, dass der Chiemsee ambitioniert ist. Aber das ist egal. Für sie zählt nicht das Ziel, sondern der Weg.

Die Fahrräder sind robust, aber nicht perfekt. Helmut hat schon zweimal die Kette geölt, weil sie quietscht, und Fritz hat Schwierigkeiten mit einem Pedal, das sich immer wieder löst. Doch sie lachen darüber. Es gehört dazu. Schließlich geht es darum, dem Alltag zu entfliehen – der Arbeit im Feld, der Schreinerei oder der kleinen Metzgerei im Dorf, wo sie den Rest des Jahres schuften. Diese Tour ist ihre Freiheit, ihre Zeit.

Am Abend werden sie in einer kleinen Gaststube am Chiemsee einkehren, den Tag Revue passieren lassen und Witze über ihre Blasen an den Füßen machen. Die Wirtsleute werden ihnen großzügig eine Brotzeit auftischen, und Fritz wird einen der alten Stammtischgäste dazu überreden, ihnen eine Geschichte aus seiner Jugend zu erzählen. Übernachtet wird in einer Scheune, die einer der Stammtischgäste den jungen Leuten gerne zur Verfügung stellt.

Am nächsten Morgen werden sie müde, aber glücklich, wieder auf ihre Räder steigen und Richtung Heimat fahren. Denn am Montag wartet wieder der Alltag auf sie.

Ein junger Mann und sein Rad – Der Deich bei Altona, 1925

Heinrich und sein Rad am Deich von Altona

Es ist das Jahr 1925, ein typischer Sommertag im Norden Deutschlands. Die Luft ist frisch, und ein leichter Wind weht vom Meer herüber. Der junge Mann auf dem Foto heißt Heinrich Meier, 24 Jahre alt, der Sohn eines kleinen Bäckermeisters aus Altona. Heute ist ein besonderer Tag, denn Heinrich hat sich schick gemacht – mit seinem besten Anzug, der frisch gebürsteten Schirmmütze und einer Ansteckblume an der Brust. Er hat nicht nur sich selbst herausgeputzt, sondern auch sein treues Fahrrad, das er seit Jahren besitzt und regelmäßig pflegt.

Der Hintergrund zeigt einen kleinen Hügel, der sich als Deich entpuppt. Dahinter liegt das ruhige Wasser der Elbe, und irgendwo dahinter, in weiter Ferne, träumt Heinrich von der Nordsee. Doch heute geht es nicht um das Meer, sondern um eine Verabredung, die ihm besonders am Herzen liegt.

Heinrich ist auf dem Weg zu einem Picknick – ein Treffen mit Marie, der Tochter des Dorflehrers, die sein Herz erobert hat. Die beiden kennen sich schon lange, aber erst vor Kurzem hat Heinrich sich ein Herz gefasst und Marie eingeladen, mit ihm am Deich ein paar Stunden zu verbringen. Es soll etwas Besonderes sein. Heinrich hat in der Bäckerei seines Vaters extra frische Brötchen und Kuchen eingepackt, die er in der Ledertasche an seinem Fahrrad transportiert. Dazu eine Thermoskanne mit Tee – Kaffee wäre zu teuer gewesen.

Das Foto wird von Maries kleiner Schwester aufgenommen, die mitgekommen ist, um als Anstandsdame zu fungieren. Sie hat den neuen Fotoapparat des Dorflehrers dabei und bittet Heinrich, sich in Pose zu werfen. Heinrich tut sein Bestes, den Eindruck eines selbstbewussten jungen Mannes zu erwecken. Er lehnt lässig an seinem Fahrrad, mit einem breiten Lächeln, das seine Freude über diesen Moment kaum verbergen kann.

Nach dem Foto geht es weiter. Heinrich und Marie machen es sich auf einer Picknickdecke hinter dem Deich gemütlich. Sie lachen, reden über die Zukunft und träumen von einem Leben jenseits der kleinen Stadt Altona, wo Heinrich vielleicht eines Tages seine eigene Bäckerei eröffnen könnte. Das Fahrrad, sein treuer Begleiter, bleibt in Sichtweite – ein Symbol für Freiheit und Abenteuerlust in einer Zeit, in der solche Momente noch selten und kostbar waren.

Dieses Foto ist mehr als nur ein Erinnerungsstück. Es zeigt nicht nur einen jungen Mann und sein Fahrrad, sondern auch eine Zeit des Aufbruchs, eine Welt im Wandel nach dem Ersten Weltkrieg, in der die Menschen mit einfachen Dingen wie einem Picknick oder einer Fahrradtour Glück suchten.

 

1953 - Ein sonniger Tag in der Nachbarschaft – Maria und ihre kleine Helga mit dem Fahrrad unterwegs

Maria und ihre Helga mit dem Fahrrad unterwegs

An einem warmen Frühlingstag im Jahr 1953, die Sonne schien über die kleinen Straßen des Dorfes Klixbüll in Schleswig Holstein im Norden Deutschlands. Maria hatte beschlossen, mit ihrer zweijährigen Tochter Helga eine Runde mit dem Fahrrad zu drehen. Helga liebte es, im kleinen Kindersitz vorne auf dem Fahrrad zu sitzen – sie war die kleine Königin der Straße, mit ihrem Strohhut und dem breiten Lächeln, das allen Passanten galt.

„Mama, schneller!“, rief Helga, während sie sich an den Rand des Fahrradkorbs klammerte, die kleinen Füßchen in weißen Söckchen strampelnd. Maria lachte nur und strich sich eine Locke aus der Stirn. „Helga, wenn ich noch schneller fahre, müssen wir bald fliegen!“ Helga quietschte vor Freude und wackelte mit dem Kopf. „Ja, fliegen, Mama!“

Maria, Anfang 30 und voller Lebensfreude, war stolz auf ihre kleine Tochter. Das Fahrrad, ein Geschenk ihres Mannes Karl, war ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags. Sie nutzte es, um Einkäufe zu erledigen, Freunde zu besuchen oder – wie heute – einfach die Nachbarschaft zu erkunden. Die Straßen waren noch ruhig, und das Leben fühlte sich unbeschwert an. Maria hatte ihre gestreifte Bluse angezogen und den Rock, den sie selbst genäht hatte. „Praktisch und schick“, hatte sie immer gesagt. Für sie war es wichtig, sich gut zu fühlen, selbst bei einer einfachen Radtour.

Die beiden fuhren an Gärten vorbei, wo Nachbarn Blumen pflanzten und Kinder im Sand spielten. Viele blieben stehen, um Helga zuzuwinken, die stolz wie ein kleiner Kapitän im Korb saß. Eine ältere Dame rief: „Maria, das Mädchen wird dir noch über den Kopf wachsen!“ Maria winkte zurück und rief lachend: „Das tut sie jetzt schon!“

Als sie eine Pause einlegten, um den Wind in den Haaren zu genießen, wurde das Foto gemacht. Ein Nachbar mit einer Kamera, die er gerade erst gekauft hatte, hielt die Szene fest. „Maria, Helga, schaut mal her!“ rief er. Maria lehnte sich leicht über den Lenker, mit einem Lächeln, das die Freude und den Stolz auf ihre Tochter verriet. Helga grinste frech in die Kamera, den kleinen Hut schief auf dem Kopf.

Es war nur ein kurzer Moment, eingefangen auf Zelluloid, doch für Maria und Helga war es ein Symbol ihrer kleinen, glücklichen Welt. Die Fahrt ging weiter, und als sie nach Hause kamen, schlief Helga in ihrem Kindersitz ein, das Lächeln immer noch auf den Lippen. 

Oktober 1940 – Otto, Luise und Frieda aus dem mittelfränkischen Örtchen Burk im Kreis Ansbach

Historische Radausfahrt im Jahr 1940 in Mittelfranken. 2 Damen und 1 Herr fahren von Burk nach Feuchtwangen

Es ist ein milder Herbsttag im Oktober 1940. Die Luft ist frisch, und ein leichter Wind weht durch die Straßen von Burk. Otto, ein junger Mann von gerade einmal 23 Jahren, genießt diesen Moment sichtlich. Links von ihm strahlt die lebhafte Luise, rechts die ruhige und sanfte Frieda – zwei Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Und Otto? Er fühlt sich wie der König dieser kleinen Welt, eingerahmt von zwei charmanten Damen.

Die Fahrräder knarren leise, als sie für ein kurzes Erinnerungsfoto anhalten. Otto, immer ein bisschen draufgängerisch, legt seine Arme lässig auf die Schultern der beiden jungen Frauen, während er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen kann. „Kommt schon, Luise, Frieda, schaut in die Kamera! Wir müssen dieses Bild für die Ewigkeit festhalten!“ Luise lacht, ihre weißen Schuhe schimmern im Licht, während Frieda, ganz die Zurückhaltende, nur sanft lächelt.

Der Hintergrund der Ausfahrt

Die drei verbindet eine besondere Freundschaft. Otto, der im nahegelegenen Sägewerk arbeitet, ist seit Jahren mit der Familie von Luise und Frieda bekannt. In der schwierigen Zeit des Krieges sind solche gemeinsamen Momente eine willkommene Ablenkung. Otto liebt es, mit seinem Fahrrad durch die Gegend zu fahren und neue Orte zu erkunden. Und Luise? Sie ist immer die Erste, die „Ja!“ sagt, wenn Otto zu einer Tour einlädt. Frieda hingegen braucht oft etwas Überzeugung – sie ist nachdenklicher, vorsichtiger. Doch heute hat auch sie sich überreden lassen.

Der Plan ist einfach: ein gemütlicher Ausflug zum Bach, der am Rande des Dorfes fließt. Otto hat ein paar belegte Brote eingepackt, Luise eine Thermoskanne mit Tee, und Frieda hat einen kleinen Apfelkuchen gebacken. „Nur eine kleine Pause“, hatte sie gesagt, „aber nicht zu lange, wir müssen noch zurück, bevor es dunkel wird.“

Ein Moment des Glücks

Während sie lachen und scherzen, denkt Otto, wie glücklich er ist. Der Krieg hat vieles verändert, und der Alltag ist oft hart. Aber in diesem Moment fühlt sich alles leicht an – der Wind in den Haaren, das Lachen der Schwestern und die wackelnden Räder auf der schmalen Straße.

Luise, die immer ein wenig aufbrausend ist, ruft: „Otto, du musst dich entscheiden! Wer von uns ist die bessere Radfahrerin?“ Otto lacht laut. „Das kann ich unmöglich sagen! Ihr beide seid auf eure Art großartig!“ Frieda rollt mit den Augen, während Luise triumphierend lacht.

Und das war ihre gemeinsame Radtour an diesem Tag:

Sie starteten in Burk, ihrem Heimatdorf, und fuhren in Richtung Feuchtwangen. Die frische Morgenluft und die herbstlich gefärbten Bäume begleiteten sie auf ihrem Weg. In Feuchtwangen angekommen, bewunderten sie den historischen Marktplatz mit seinen prächtigen Fachwerkhäusern. Luise, begeistert von der Architektur, schlug vor, eine Skizze des Platzes anzufertigen, während Frieda die Stiftskirche besichtigen wollte.

Nach einer kurzen Pause setzten sie ihre Fahrt nach Dürrwangen fort. Die sanften Hügel und Felder boten eine beruhigende Kulisse, und sie genossen die Ruhe der ländlichen Umgebung. In Dürrwangen machten sie Halt an einem kleinen Gasthaus, wo sie sich mit frischem Apfelsaft stärkten und die Gastfreundschaft der Einheimischen genossen.

Der nächste Abschnitt führte sie nach Dentlein am Forst. Die traditionellen fränkischen Bauernhäuser mit ihren blumengeschmückten Vorgärten faszinierten besonders Frieda, die ein Faible für ländliche Architektur hatte. Sie hielten an, um Fotos zu machen und die Schönheit des Dorfes festzuhalten.

Auf dem Rückweg nach Burk unterhielten sie sich über die Eindrücke des Tages. Otto erzählte Geschichten aus dem Sägewerk, während Luise und Frieda von ihren Plänen für zukünftige Ausflüge schwärmten. Die gemeinsame Zeit stärkte ihre Freundschaft und bot eine willkommene Abwechslung in den turbulenten Zeiten des Jahres 1940.

Als sie schließlich nach Burk zurückkehrten, waren sie müde, aber glücklich. Sie beschlossen, den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen bei Luise und Frieda zu beenden, bei dem sie die Erlebnisse der Tour Revue passieren ließen und neue Pläne für weitere Abenteuer schmiedeten.

1954 - Eine Rennradausfahrt durch Thüringen – Karl-Heinz und sein Traum

1954 Karl-Heinz und sein Rennrad - Radtour in Thüringen - rund um Weimar

Es ist ein klarer, frischer Morgen im Frühling des Jahres 1954. Karl-Heinz, ein 23-jähriger Fahrradenthusiast aus Weimar, steht stolz mit seinem Rennrad am Stadtrand. Sein Herz schlägt für den Radsport, und jedes Wochenende nutzt er, um die Hügel und Täler Thüringens zu erkunden. Heute hat er eine besondere Route geplant – eine Rundtour, die ihn zu einigen der schönsten Orte in der Region führt.

Karl-Heinz trägt seinen hellgrauen Wollpullover, den seine Mutter gestrickt hat, und eine praktische Hose, die er extra für seine Ausfahrten aufgehoben hat. Auf dem Kopf sitzt eine schlichte Mütze, die ihn vor dem kühlen Wind schützt. Sein Rennrad, ein treues Modell mit einem leichten Stahlrahmen, hat er erst vor einem Jahr gebraucht von einem älteren Bekannten gekauft. Es ist sein ganzer Stolz.

Start in Weimar

Der Tag beginnt am Marktplatz von Weimar. Die Stadt, reich an Geschichte und Kultur, ist die Heimat von Goethe und Schiller. Karl-Heinz fährt an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek vorbei und denkt daran, wie oft er in seiner Schulzeit von der Geschichte der Weimarer Klassik gehört hat. Er nimmt sich vor, später einmal mehr über diese Epoche zu lesen, doch heute locken die Landstraßen.

Nächster Halt: Schloss Tiefurt

Nur wenige Kilometer außerhalb von Weimar liegt Schloss Tiefurt, ein kleines, aber wunderschönes Anwesen, das einst von der Weimarer Herzogin Anna Amalia als Sommersitz genutzt wurde. Karl-Heinz hält kurz an, lehnt sein Rad an eine Bank und genießt den Blick auf den kleinen Schlosspark. Der Frühling hat gerade begonnen, und die Blumenbeete beginnen zu blühen. Es ist ein Moment der Ruhe, bevor er weiterfährt.

Durch das Ilmtal nach Bad Berka

Von Tiefurt führt die Route durch das idyllische Ilmtal. Karl-Heinz liebt diese Strecke – die sanften Hügel, die rauschenden Bäche, die kleinen Dörfer mit ihren Fachwerkhäusern. In Bad Berka, bekannt als Luftkurort, macht er eine kurze Pause. Er trinkt aus seiner mitgebrachten Wasserflasche und unterhält sich mit einem älteren Mann, der auf einer Bank sitzt. „Schönes Rad!“, sagt der Mann, und Karl-Heinz nickt stolz.

Kranichfeld und die „Zwei Burgen“

Die nächste Etappe führt ihn nach Kranichfeld, wo die Niederburg und die Oberburg hoch über dem Tal thronen. Karl-Heinz kennt die Geschichte dieser Burgen aus seiner Kindheit. Er hält kurz an und blickt hinauf. „Vielleicht nehme ich eines Tages den Weg hinauf“, denkt er, aber heute bleibt er unten – die Beine sollen für die restliche Strecke geschont werden.

Rückweg nach Weimar

Der Rückweg führt ihn über kleine Landstraßen zurück nach Weimar. Die Sonne steht nun höher, und der Tag ist wärmer geworden. Karl-Heinz spürt die Müdigkeit in seinen Beinen, aber auch die Zufriedenheit, die ihn jedes Mal nach einer solchen Ausfahrt erfüllt. Als er am frühen Nachmittag wieder am Stadtrand ankommt, fühlt er sich wie ein Gewinner – nicht, weil er ein Rennen gewonnen hätte, sondern weil er die Freiheit des Radsports erlebt hat.

Ein Moment der Erinnerung

Das Foto, das von einem Freund am Morgen aufgenommen wurde, bevor Karl-Heinz seine Tour startete, wird zu einem besonderen Erinnerungsstück. Es zeigt ihn in seiner Jugend, voller Stolz auf seinem Rad und voller Vorfreude auf die Abenteuer, die noch vor ihm liegen. Jahrzehnte später wird er es seinen Enkeln zeigen und sagen: „Das war mein Rad, und das war Thüringen im Jahr 1954.“

Ein Fahrradausflug zum Orrotsee – Sommer 1943

Ein Fahrradausflug zum Orrotsee im Sommer 1943 einer Schulklasse

Es war ein sonniger Sommertag im Jahr 1943, und die Kinder der kleinen Dorfschule bei Ellwangen konnten ihre Aufregung kaum bändigen. Herr Weber, ihr Lehrer, hatte einen Fahrradausflug zum Orrotsee organisiert – ein Abenteuer, das in den dunklen Jahren des Krieges wie ein kleines Licht in ihrem Alltag schien. Der See war bekannt als ein Ort der Ruhe und Erholung, und allein der Gedanke an das kühle Wasser und die gemeinsame Zeit ließ die Kinder strahlen.

Die Gruppe

Ganz links im Bild steht Herr Weber, der Lehrer. Mit seinen 38 Jahren war er eine feste Größe im Dorf. Sein freundliches, aber bestimmtes Wesen sorgte dafür, dass die Kinder ihn respektierten, aber auch sehr mochten. Neben ihm standen die Jungen, jeder mit seinem treuen Fahrrad, das mal mehr, mal weniger zusammengeflickt war. Lederhosen und Hosenträger waren für sie selbstverständlich – praktisch und robust für das Radeln über holprige Feldwege.

Weiter rechts, leicht im Hintergrund, war Frau Schmidt zu sehen. Sie war nicht nur Lehrerin, sondern auch eine helfende Hand im Dorf, wenn jemand Unterstützung brauchte. Heute begleitete sie die Gruppe, um dafür zu sorgen, dass alles glatt lief. Mit ihrem Lächeln und ihrer ruhigen Art schaffte sie es immer, die Kinder zu beruhigen, wenn es zu lebhaft wurde.

Die Mädchen standen dicht zusammen, ihre Zöpfe fest geflochten, und die hellen Sommerkleider flatterten leicht im Wind. Sie hatten kleine Körbe auf ihren Fahrrädern befestigt, in denen sie belegte Brote und Äpfel für das gemeinsame Picknick transportierten.

Der Weg zum Orrotsee

Der Weg führte die Gruppe über Feldwege und durch kleine Wälder. Die Jungen stritten darüber, wer am schnellsten war, während die Mädchen fröhlich lachten und Lieder sangen, die sie aus der Schule kannten. Herr Weber fuhr mit, immer darauf bedacht, dass niemand zurückblieb. Wenn es steiler wurde, schoben alle ihre Räder, und Frau Schmidt erzählte Geschichten von ihrer eigenen Kindheit, um die Kinder bei Laune zu halten.

Am Orrotsee

Als sie endlich den Orrotsee erreichten, staunten die Kinder. Das Wasser glitzerte in der Sonne, und ein leichter Wind brachte die Blätter der umliegenden Bäume zum Rascheln. Die Jungen rannten sofort ans Ufer, zogen ihre Schuhe aus und platschten mit den Füßen ins Wasser, während die Mädchen erst einmal ihre Decken ausbreiteten und die mitgebrachten Speisen vorbereiteten.

Herr Weber und Frau Schmidt saßen auf einer Bank und beobachteten das Treiben mit einem Lächeln. „Es ist gut, dass wir ihnen so etwas bieten können“, sagte Frau Schmidt. „In Zeiten wie diesen brauchen die Kinder solche Momente der Freude.“ Herr Weber nickte nachdenklich. „Ja, sie sollen sich an die guten Dinge erinnern, nicht nur an den Krieg.“

Ein Moment für die Ewigkeit

Bevor der Tag zu Ende ging, bat Herr Weber die Kinder, sich mit ihren Fahrrädern aufzustellen. „Wir machen ein Erinnerungsfoto“, rief er, und alle strahlten in die Kamera. Die Jungen posierten stolz mit ihren Rädern, während die Mädchen schüchtern lächelten. Frau Schmidt stand im Hintergrund, und Herr Weber, ganz links, hielt alles zusammen. Es war ein Bild, das die Unbeschwertheit eines Sommertages einfing – ein Moment, der selbst in schweren Zeiten Hoffnung und Freude widerspiegelte.

Die Rückkehr

Als die Sonne tiefer stand, packte die Gruppe ihre Sachen und machte sich auf den Heimweg. Müde, aber glücklich, radelten sie zurück ins Dorf, während die letzten Sonnenstrahlen den Himmel in ein warmes Orange tauchten. Die Kinder würden noch lange von diesem Tag erzählen – von der Fahrt zum Orrotsee, dem kühlen Wasser und dem Lachen, das alle Sorgen für einen Moment vergessen ließ.

Eine Fahrradtour ins Glück – Herbert und Lydia, Sommer 1946 – Fahrradtour von Bergbronn nach Crailsheim

Eine Fahrradtour ins Glück – Herbert und Lydia, Sommer 1946 – Fahrradtour von Bergbronn nach Crailsheim

Es ist ein warmer Sommertag im Jahr 1946. Die Sonne scheint über die hügelige Landschaft rund um Bergbronn, und die Natur zeigt sich in all ihrer Pracht. Herbert, ein junger Mann von 24 Jahren, steht vor dem Haus von Lydia, seiner Freundin, und prüft die Reifen seines Fahrrads. Lydia, 22 Jahre alt, kommt lächelnd aus der Tür, ein Korb mit Brot und Obst in der Hand. Sie trägt ein helles Sommerkleid, und ihre Augen leuchten vor Vorfreude. Heute wollen sie eine Fahrradtour in die Kreisstadt Crailsheim unternehmen – ein kleines Abenteuer in einer Zeit, die vom Wiederaufbau geprägt ist.

Herberts Geschichte

Herbert ist vor Kurzem nach Bergbronn zurückgekehrt. Er war Soldat, wurde gegen Kriegsende von den Amerikanern gefangen genommen und verbrachte einige Monate in einem Lager. Dort lernte er die englische Sprache und entwickelte eine besondere Verbindung zu den Amerikanern. In Crailsheim, wo während der Besatzungszeit amerikanische Truppen stationiert sind, fühlt er sich merkwürdigerweise ein wenig zuhause. Er spricht oft davon, wie freundlich die Soldaten waren und wie er sich von der amerikanischen Lebensweise inspirieren ließ.

Die Tour nach Crailsheim

Die Strecke von Bergbronn nach Crailsheim führt über sanfte Hügel, vorbei an Wiesen und Feldern. Die beiden fahren nebeneinander her, lachen und reden über die Zukunft. „Herbert, glaubst du, dass wir irgendwann wieder ein Kino haben werden, so wie vor dem Krieg?“, fragt Lydia. Herbert lächelt und nickt. „Ich habe gehört, dass in Crailsheim ein kleines Kino eröffnet hat. Vielleicht können wir uns heute einen Film ansehen.“

Lydia strahlt bei der Aussicht, einen Film zu sehen – es wäre ihr erster seit Jahren. Die Menschen hatten in den Kriegsjahren kaum Zeit für Vergnügungen, und die einfachen Dinge des Lebens wurden jetzt umso mehr geschätzt.

In Crailsheim

Als sie in Crailsheim ankommen, herrscht reges Treiben auf den Straßen. Die Stadt zeigt noch die Spuren des Krieges, aber das Leben kehrt langsam zurück. Herbert und Lydia stellen ihre Fahrräder ab und schlendern Hand in Hand durch die Stadt. Sie kaufen sich eine kleine Tüte mit frisch gebrannten Mandeln – eine besondere Leckerei, die sie sich selten gönnen können.

Am Abend gehen sie tatsächlich ins Kino, ein kleines Provisorium, das in einem ehemaligen Gemeindehaus eingerichtet wurde. Der Film ist eine romantische Komödie, und Lydia lacht laut, während Herbert mehr auf ihr Lächeln achtet als auf die Leinwand. Für einen Moment scheint die Welt in Ordnung zu sein, und die Sorgen des Alltags sind vergessen.

Der Heimweg

Nach dem Film schwingen sie sich wieder auf ihre Fahrräder und treten die Heimfahrt an. Der Himmel ist klar, und die Sterne leuchten über den Feldern. Herbert erzählt Lydia von seinen Träumen: „Eines Tages will ich mein eigenes Geschäft eröffnen. Vielleicht ein kleines Café oder eine Werkstatt.“ Lydia lächelt und drückt seine Hand. „Und ich werde dir helfen, Herbert. Gemeinsam schaffen wir das.“

Als sie zurück in Bergbronn ankommen, begleitet Herbert Lydia bis vor die Tür ihres Elternhauses. Er verabschiedet sich mit einem schüchternen Lächeln und verspricht, sie bald wieder auf eine Tour mitzunehmen. In diesem Moment wissen beide, dass sie nicht nur die Fahrt, sondern auch das Leben gemeinsam meistern wollen.

Ein Bild der Erinnerung

Das Foto von Herbert mit seinem Fahrrad wurde an diesem Morgen von Lydia aufgenommen, bevor sie losfuhren. Ihr Fahrrad steht rechts daneben. Das Bild zeigt einen jungen Mann voller Hoffnung und Tatendrang – einen Moment der Zuversicht in einer Zeit des Neubeginns. Jahrzehnte später wird Lydia das Bild betrachten und sich an diesen unvergesslichen Tag erinnern, an den Jungen, der sie mit einem Fahrrad und einem Lächeln in die Zukunft führte.

Lydia aus Bergbronn – Eine Liebe auf zwei Rädern mit Herbert

Lydia aus Bergbronn im Jahr 1946 - Eine junge Frau, die sich in Herbert verliebt hatte

Im Sommer 1946, in der kleinen Gemeinde Bergbronn bei Crailsheim, nahm das Schicksal seinen Lauf. Herbert, ein junger Mann voller Tatendrang und Hoffnung, war gerade aus den Wirren des Krieges zurückgekehrt. Er hatte schwere Zeiten hinter sich, doch sein unerschütterlicher Optimismus führte ihn in ein neues Kapitel seines Lebens. Eines Tages, als er mit seinem Fahrrad durch das Dorf fuhr, begegnete er Lydia, einer jungen Frau mit einem strahlenden Lächeln, die ihm sofort ins Auge fiel. Sie stand vor ihrem Elternhaus, hielt ihr Fahrrad und blickte ihm neugierig nach.

„Du bist neu hier, oder?“, fragte Lydia, als Herbert sich ein Herz fasste und anhielt. „Ja, ich bin erst vor kurzem zurückgekommen“, antwortete er. Ihre Unterhaltung begann holprig, doch bald lachten beide über kleine Witze, und die Chemie zwischen ihnen war unübersehbar.

Die erste Fahrradtour

Es dauerte nicht lange, bis Herbert Lydia zu einer Fahrradtour einlud. Er hatte von einem kleinen Kino in Crailsheim gehört, das gerade wiedereröffnet wurde, und dachte, das wäre die perfekte Gelegenheit. Lydia stimmte begeistert zu. Am nächsten Samstagmorgen trafen sie sich, beide auf ihren treuen Fahrrädern, und machten sich auf den Weg. Die Fahrt führte sie über sanfte Hügel, vorbei an Wiesen und Feldern, und ihre Gespräche wurden immer vertrauter.

Im Kino sahen sie eine romantische Komödie, doch Herbert konnte sich kaum auf den Film konzentrieren – er war zu fasziniert von Lydias Lachen. Auf dem Heimweg, unter einem sternenklaren Himmel, versprach er ihr, dass das nicht ihre letzte Tour gewesen sei.

Die Liebe wächst

Die folgenden Monate waren geprägt von gemeinsamen Erlebnissen. Herbert reparierte Lydias Fahrrad, wenn es einmal einen Platten hatte, und Lydia brachte ihm dafür ihre selbstgebackenen Kuchen. Sie verbrachten Stunden miteinander – sei es bei Spaziergängen, auf dem Fahrrad oder einfach nur im Gespräch über ihre Träume. Herbert erzählte von seiner Zeit in Gefangenschaft und seiner Hoffnung, ein neues Leben aufzubauen, während Lydia von ihrer Sehnsucht nach Stabilität und Familie sprach.

Im Herbst 1947 machte Herbert Lydia einen Heiratsantrag. Er kniete sich auf einem kleinen Hügel nieder, mit Blick auf die untergehende Sonne, und hielt einen einfachen Ring aus Silber in der Hand. Lydia, gerührt von seiner Ehrlichkeit und Liebe, sagte sofort „Ja“.

Ein neues Kapitel

Im Frühjahr 1948 heirateten Herbert und Lydia in der kleinen Dorfkirche von Bergbronn. Es war eine schlichte, aber wunderschöne Zeremonie, bei der Familie und Freunde zusammenkamen, um das Paar zu feiern. Nach der Hochzeit zogen die beiden in eine kleine Wohnung, die sie gemeinsam richteten. Herbert fand Arbeit in einer Werkstatt in Crailsheim, und Lydia kümmerte sich liebevoll um ihr Zuhause.

Schon bald wuchs ihre Familie. Zuerst kam ihre Tochter Anna zur Welt, ein Jahr später folgte ihre zweite Tochter Maria, und schließlich krönte ihr Sohn Paul das Familienglück. Das Leben war einfach, aber erfüllt von Liebe und Zusammenhalt. Herbert baute mit eigenen Händen eine Schaukel für die Kinder, und Lydia sorgte dafür, dass immer ein warmes Essen auf dem Tisch stand.

Die Fahrräder bleiben ein Symbol ihrer Liebe

Auch als die Jahre vergingen, blieben Herbert und Lydia ihrem gemeinsamen Hobby treu. Die Fahrräder, die sie einst zusammengeführt hatten, begleiteten sie durch ihr Leben. An Sonntagnachmittagen fuhren sie oft mit den Kindern zu kleinen Ausflügen – manchmal an den Orrotsee, manchmal in die umliegenden Wälder. Für Herbert und Lydia waren die Fahrräder mehr als nur ein Fortbewegungsmittel – sie waren ein Symbol ihrer gemeinsamen Reise durch das Leben.

Ein Leben voller Liebe

Herbert und Lydia erlebten ein erfülltes Leben miteinander. Ihre Liebe wuchs mit jedem Jahr, und ihre Kinder wuchsen in einem Zuhause voller Wärme und Geborgenheit auf. Die Fotos, die sie über die Jahre machten – von ihrer ersten Tour, von der Hochzeit, von den Kindern – wurden zu einem Schatz, der ihre Geschichte erzählte.

Als Herbert und Lydia schließlich im Alter gemeinsam auf ihre Jahre zurückblickten, hielten sie ein altes Foto in der Hand – das Bild von Herbert mit seinem Fahrrad aus dem Jahr 1946. Lydia lächelte und sagte: „Weißt du, ich wusste damals schon, dass wir unser Leben zusammen verbringen würden.“ Herbert legte seinen Arm um sie und antwortete: „Und ich wusste, dass ich die richtige gefunden habe.“

Oma Astrid und Oskar vor ihrem Bauernhaus in Jönköping in Südschweden – Ein Moment des Stolzes

Oma Astrid und Oskar vor ihrem Bauernhaus in Jönköping in Südschweden – Ein Moment des Stolzes

Im Frühjahr 1923 wehte eine kühle Brise durch die Straßen von Jönköping, als Astrid mit ihrem Enkel Oskar für ein Foto vor das Haus trat. Astrid war 62 Jahre alt und hatte ihr ganzes Leben in diesem kleinen, hölzernen Haus am Rande der Stadt verbracht. Das Haus war schlicht, aber es war ihr ganzer Stolz. Hier hatte sie ihre Kinder großgezogen und nun half sie ihrer Tochter, Oskar zu erziehen, während deren Mann in einer Fabrik arbeitete.

Ein besonderes Geschenk

An diesem Morgen war Oskar besonders aufgeregt. Sein Vater hatte ihm ein Fahrrad geschenkt – kein neues, aber eines, das er mit viel Mühe repariert hatte. In einer Zeit, in der Geld knapp war, war dieses Fahrrad ein Zeichen dafür, dass die Familie trotz aller Schwierigkeiten zusammenhielt. Für Oskar war es das größte Geschenk, das er sich vorstellen konnte.

„Farmor Astrid, schau mal! Jetzt kann ich genauso schnell fahren wie die Männer in der Stadt!“, rief Oskar und zeigte stolz auf sein glänzendes Rad. Astrid lächelte und zupfte ihre Schürze zurecht. „Pass nur auf, dass du nicht zu schnell wirst, sonst wirst du mich noch abhängen!“, neckte sie ihn.

Das Leben in Jönköping

Das Leben war nicht leicht. Die Männer in der Stadt arbeiteten hart in den Streichholzfabriken, die Jönköping bekannt machten. Viele Frauen, wie Astrid früher, halfen auf kleinen Höfen oder verdienten sich etwas dazu, indem sie Näharbeiten erledigten. Die Nachwirkungen des 1. Welt-Krieges hatten die Preise in die Höhe getrieben, und jedes Stück Brot und jede neue Kleidung war ein Kampf. Dennoch war Astrid stolz, dass ihre Familie zusammenhielt.

„Eines Tages wirst du dein Fahrrad benutzen, um weit hinaus in die Welt zu fahren“, sagte Astrid zu Oskar, der sich gerade auf den Sattel schwang. „Aber vergiss nie, woher du kommst.“ Oskar nickte ernst, auch wenn er noch zu jung war, um die ganze Bedeutung ihrer Worte zu verstehen.

Das Foto

Ein Nachbar mit einer einfachen Kamera kam vorbei und bot an, ein Foto von Astrid und Oskar zu machen. „Das wird eine Erinnerung für die Ewigkeit sein“, sagte er, während Astrid und Oskar nebeneinander standen. Oskar hielt sein Fahrrad so stolz, als wäre es ein Königsthron. Astrid legte ihre Hand auf die Hüfte, ein Ausdruck von Stärke und Stolz.

Nachhall der Geschichte

Das Foto wurde später in die Familienchronik eingefügt, eine Erinnerung an eine Zeit, in der selbst kleine Dinge wie ein Fahrrad ein großes Licht in schwierigen Tagen waren. Oskar wuchs heran, fuhr sein Fahrrad durch die Straßen von Jönköping und wurde schließlich ein junger Mann, der seine Großmutter Astrid immer in seinem Herzen trug – zusammen mit ihren Worten: „Vergiss nie, woher du kommst.“

Dass wir im Besitz dieses Foto aus Südschweden sind erfüllt uns einwenig mit Stolz. Denn Launer-Reisen kommt sogar bei seiner großen Skandinavientour durch Jönköping. Hier geht es zur Reiseausschreibung.

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Rad

Gruppenreise

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Die Gruppengröße variiert je nach Reise.

Individual Reise

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E-Bike

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Fahrrad

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sehr leicht

Auch für ungeübte Radler.

leicht

Für ungeübte Radler mit etwas Kondition.

mittel

Für geübte Radler, mit etwas Kondition.

hoch

Für geübte Radler mit regelmäßiger Betätigung.

schwer

Für Hobbysportler, mindestens 3 x wöchentliches Training.

Wandern

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Mountainbike - MTB

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Fahrrad

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LEVEL1 (EINSTEIGER)

Tagesleistung und Kondition: < 80 km, < 1500 Hm:

Fahrzeit:
Bis zu 4 Stunden solltest Du schon im Sattel sitzen können

Gelände: Diese Touren finden oft auch schon im alpinen Bereich statt.

MTB-Fahrtechnik: Leicht: Auch als Anfänger schaffst Du das. Du solltest Wiesenwege, Schotterstraßen und auch gut ausgebaute Wanderwege fahren können. Kleine Hindernisse wie Stufen, oder eine hervorstehende Wurzel kann vorkommen. Über Wasserrinnen zu fahren erfordert Deine Aufmerksamkeit.

Kurven:
Die Kurven sind im Normalfall leicht zu nehmen.

Gefälle und Steigung:
Gut zu meistern. Wenn es mal steil wird Beispielweise 70% dann haben wir minimale Schiebestrecken.

LEVEL 3 (KÖNNER)

Tagesleistung und Kondition: < 100 km, < 2100 Hm: Gute körperliche Fitness setzen wir voraus. Bis zu 600 Höhenmeter (aufwärts) in einer Stunde sollten Sie schaffen. Ein regelmäßiges Training ist notwendig, dass Sie Freude an der Tour haben.

Fahrzeit: Zwischen 3 bis 5 Stunden im Sattel sitzen können sollten Dir keine Probleme bereiten.

Gelände:  Meist alpines Gelände – Da wo Mountainbiken Spaß macht. Im Mittelgebirge oder Gebirge.

MTB-Fahrtechnik: Mittel bis schwer: Du solltest Dein Fahrrad schon gut im Griff haben. Wir gehen davon aus, dass Du im Jahr mit Deinem MTB im Gelände mindestens 1000 und mehr Kilometer fährst. Über Steine, Geröll, Wurzeln, Stufen und Treppen zu fahren machen Dir Spaß. Auch die Trailabfahrten erfordern hohe Konzentration und Kraft.

Kurven: mit engen Kurven wie Spitzkehren ist oft zu rechnen.  

Gefälle und Steigung: Anstiege auch mal 2 Stunden am Stück zu fahren ist für Sie keine „Überleistung“. Das Fahrrad schieben oder tragen stellt ebenso kein Problem für Sie da, wenn es zu steil aufwärts oder abwärts geht.

LEVEL 4 („PROFIS“)

Tagesleistung und Kondition: > 100 km, > 2500 Hm: Sehr gute körperliche Fitness setzen wie voraus. 600 Höhenmeter (aufwärts) und vielleicht noch darüber innerhalb einer Stunde stellt für Sie kein Problem dar. Zur Kondition sei zu sagen: Natürlich sind wir keine Mountainbike-Profi-Sportler. Aber unser Anspruch ist schon hoch. Ein regelmäßiges Training auch im Winter ist notwendig, damit Sie Freude an der Tour haben.

Fahrzeit: Zwischen 4 bis 7 Stunden im „Sattel“ bzw. mit dem Rad im Gelände zu sein sollte Ihnen keine Probleme bereiten.

Gelände:  
Alpines Gelände – Da wo Mountainbiken Spaß macht. Im Mittelgebirge oder Gebirge. Mit Geröll, schweren Steinblöcken, Stufen, Spitzkehren, umgefallene Bäume, Hindernisse jeglicher Art usw. kennen Sie sich aus.

MTB-Fahrtechnik: Schwer bis sehr schwer: Du solltest Dein Fahrrad bestens im Griff haben. Wir gehen davon aus, dass Du im Jahr mit Deinem MTB im Gelände mindestens 1500 und mehr Kilometer fährst. Über Steine, Geröll, Wurzeln, Stufen und Treppen zu fahren machen Dir Spaß. Auch die Trailabfahrten erfordern hohe Konzentration und Kraft. Extreme Steilrampen bei denen auch das Kettenblatt aufsitzt kommen vor. Tragestrecken sind ebenso logisch und dabei.

Kurven: Mit engen Kurven wie Spitzkehren ist oft zu rechnen. Ob rauf oder runter. Fahrtechnik ist gefordert!

Gefälle und Steigung: Anstiege auch mal länger wie 2 Stunden am Stück zu fahren ist für Sie keine „Überleistung“. Das Fahrrad schieben oder tragen stellt ebenso kein Problem für Sie da, wenn es zu steil aufwärts oder abwärts geht. Verblockte Trails, Felsbrocken, Erdrutsche sind Herausforderungen, die Ihnen Spaß machen.

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Wir weisen darauf hin, dass eine 100% exakte Klassifizierung nicht möglich ist. Mit unseren Einteilungen können Sie sich eine Vorstellung machen, was Sie erwartet. Sollten Fragen offen sein, dann rufen Sie uns bitte an.

Rennrad

Gruppenreise

Alle Reisen, die mit diesem Symbol versehen sind, sind Gruppenreisen. Das heißt hier reisen Sie in einer Gruppe und werden von einem Guide geführt.

Die Gruppengröße variiert je nach Reise.

Individual Reise

Alle Reisen, die mit diesem Symbol versehen sind, sind Individual Reisen. Das heißt hier navigieren Sie sich selber auf der Radtour ohne Guide und ohne Gruppe. 

Unsere Leistungsprofile sollen es Ihnen ermöglichen, einzuschätzen, ob Sie in der Lage sind, diese Rennradreise körperlich zu schaff en. Mit Ihrer Buchung melden Sie sich zu einer geführten Gruppen-Radreise an. Wir betonen hier die Gruppendynamik. In der Regel begleitet ein Rennradguide unsere geführten Rennradtouren. Der Rennradguide orientiert sich am Leistungsvermögen der jeweiligen Gruppenmitglieder. Dieses kann je nach Gruppe mehr oder weniger hoch sein. Der Guide ist immer bestrebt, die in der Ausschreibung genannten Touren durchzuführen und hinsichtlich des gefahrenen Tempos den bestmöglichen Kompromiss zu finden.

Sind Sie ein äußerst starker Radfahrer. Dann kann Ihnen das gefahrene Tempo möglicherweise zu langsam sein. Wir wollen Sie nicht ausbremsen und empfehlen daher äußerst starken Radfahrern Folgendes:
Sie sollten im Besitz eines Navigationsgerätes sein und evtl. auch von Kartenmaterial (min. 1:200.000). Mit den von Launer-Reisen zur Verfügung gestellten GPX-Dateien können Sie Ihrem Fahrspaß frönen und alleine oder mit ähnlich starken Fahrern vorweg fahren. Unser Rennradguide weist Sie zu Etappenbeginn in die Strecke mit Bushaltepunkten, Verpflegungsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und Ziel (Hotel oder Busverladepunkt) ein. Rennradguide und Busfahrer sind – wenn nötig und Telefonnetz vorhanden – telefonisch erreichbar.

Sind Sie der sportliche Typ, der es schafft auch am Berg den Gruppenschnitt zu übertreffen. Sie fahren in der geführten Gruppe ganz oder zeitweise mit und akzeptieren aus sportlicher Sicht ein weniger anspruchsvolles Fahren im Bewusstsein, sich für eine Gruppenreise entschieden zu haben.
Kürzere Anstiege fahren sie vorne in der Gruppe mit dem Rennradguide hinauf und warten am Scheitelpunkt auf den Rest der Gruppe. Bei längeren Anstiegen/Pässen fahren Sie Ihr eigenes Tempo und warten am Scheitelpunkt/Pass auf den Rest der Gruppe und den Rennradguide,
der lange Anstiege hinten fährt, um weniger starke Teilnehmer zu unterstützen und die Gruppe für den Fall von Pannen/Unfällen vor sich zu haben.

Sie sind der „Ausdauertyp“ (siehe 3 Räder): Für diesen Fall fahren Sie engagiert in der Gruppe das Tempo mit, das unser Guide unter Berücksichtigung
der jeweiligen Teilnehmer vorgibt.

sehr leicht

Auch für ungeübte Rennradsportler geeignet – Diese Leistungsgruppe haben wir nur im Programm, wenn wir parallel eine Trekking-Radgruppe anbieten, der Sie sich jederzeit anschließen können.

leicht

Für ungeübte Rennradfahrer mit etwas Kondition – Sie wollen nicht dauerhaft angestrengt Rennrad fahren sondern mehr die frische Luft, Land, Leute und Kultur genießen. Für diesen Fall fahren Sie, wenn in der Rennradausschreibung 2 Kilometerangaben stehen, in der Regel die kürzere Tour. Das bedeutet aber auch, dass Sie Etappen teilweise mit dem Bus überbrücken.

mittel – mittelschwer

Für geübte Rennradfahrer mit etwas Kondition – Bei dieser Tour sollten Sie vielleicht schon ca. 300 bis 600 Kilometer in den Beinen haben. Tagesleistungen bis 100 Kilometer werden vorausgesetzt. Höhenmeter bis 1500 möglich. „Sie sind eher ausdauernd. Sie können/wollen dauerhaft 23-25 km/h in der Ebene fahren und 500-650 hm/h steigen.

hoch – schwer

Für geübte und trainierte Rennradfahrer mit Kondition und regelmäßiger Betätigung. Bei dieser Tour sollten Sie mindestens 1000 bis 1500 Kilometer in den Beinen haben, damit die Tour Spaß macht! Wir gehen davon aus, dass Sie locker 5 Stunden oder auch mehr im Sattel sitzen können. Bergfahrten ob hinauf und natürlich hinunter bereiten Ihnen keine
Schwierigkeiten. Tagesleistungen bis zu 150 Kilometer sind hier keine Frage…Passerfahrung zwingend, Sie sollten in der Lage sein längere Steigungen mit min. 8/10 km/h zu fahren, Rennrad erforderlich, Fahren in der Gruppe wird erwartet, auch Windschattenfahren sollte kein Problem sein. Höhenmeter bis 2000 ab und zu auch darüber möglich. „Sie sind eher sportlich. Sie können/wollen dauerhaft 26-27 km/h in der Ebene fahren und 650-800 hm/h steigen.“

schwer – sehr schwer

Für ambitionierte Hobbysportler, mindestens 3 x wöchentliches Training wird vorausgesetzt. Hier gehen wir davon aus, dass 2000 Trainingskilometer als „Maßstab“ absolviert haben. Ebenso sollten Ihnen 6 bis 8 Stunden im Sattel richtig Spaß machen. Dann sind Sie hier richtig. Bergfahrten sind für Sie kein Thema. Hauptsache bergauf! Tagesleistungen bis 150 – aber auch darüber hinaus sind „normal“. Passerfahrung zwingend, Sie sollten in der Lage sein längere Steigungen mit min. 9/10 km/h zu fahren, Rennrad erforderlich, Fahren in der Gruppe wird erwartet, auch Windschattenfahren sollte kein Problem sein. Höhenmeter bis 3000 ab und zu auch darüber möglich. „Sie sind eher leistungsorientiert. Sie können/wollen dauerhaft 28 km/h und mehr auf der Ebene fahren und 800 hm und mehr in der Stunde steigen. „

Wenn Sie nicht die von uns vorgeschlagenen Kilometer haben, dann ist das oft kein Beinbruch, denn viele unserer Teilnehmer gehen regelmäßig zum Joggen und im Winter zum Langlaufen bzw. Skaten. Oder fahren sportiv Inliner. Dies ist eine gute Ergänzung zum Radsport, die sich natürlich in der Fitness wieder spiegelt.
Die Kilometerangaben bei den Schwierigkeitsgraden sind natürlich bei unseren Trainingslagern insbesondere im Frühjahr nicht so sehr wichtig. Sie gehen ja ins Trainingslager um Kilometer zu machen und um fit zu werden. Aber dennoch sollten Sie eine Jahresleistung der angegebenen Kilometer regelmäßig erreichen.